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Die Angst der Anderen. Soziale Position und symbolische Legitimität der Angst

Staats- und Gesellschaftswissenschaften

Autoren:
Schmitz, Andreas, Gengnagel, Vincent
Titel:
Die Angst der Anderen. Soziale Position und symbolische Legitimität der Angst In: Betzelt, Sigrid / Bode, Ingo, editors. Angst im neuen Wohlfahrtsstaat. Kritische Blicke auf ein diffuses Phänomen
Kurzzitat:
Schmitz, Andreas, Gengnagel, Vincent: Die Angst der Anderen. Soziale Position und symbolische Legitimität der Angst, in: Betzelt, Sigrid / Bode, Ingo (Hrsg.): Angst im neuen Wohlfahrtsstaat. Kritische Blicke auf ein diffuses Phänomen, Baden-Baden, Nomos, 2018: 55-67: https://www.nomos-shop.de/Betzelt-Bode-Angst-neuen-Wohlfahrtsstaat/productview.aspx?product=30768.
Publikationstyp:
Buchbeiträge
Abstract:
„Angst“ ist in aller Munde. Ob Medien, Politik oder Religion: Die Öffentlichkeit zeigt sich besorgt. Auch die (Sozial-)wissenschaften scheinen den Angst-Topos mittlerweile für sich wiederzuentdecken. Sie reagieren auf den Bedarf nach Deutungsangeboten für die nicht selten als unverständlich – mitunter sogar als wahnhaft – bewerteten Ängste spezifischer sozialer Gruppen. Dabei wird der Fokus in der Regel auf bestimmte Ängste gerichtet: Die Angst vor dem Islam, vor sozialem Abstieg, vor Terrorismus etc. Zwar finden sich auch vermehrt zeitdiagnostische Arbeiten, die mit Hinweisen auf die Allgegenwart der Angst in gewisser Weise die Erzählung der Risikogesellschaft fortschreiben. Unbesehen des jeweiligen theoretischen und methodischen Zugriffs wird aber der wissenschaftliche Blick insgesamt vergleichsweise selten auf die Ängste gesellschaftlicher Eliten gerichtet. Dies gilt insbesondere für die Ängste derjenigen Eliten, die an der Erforschung von Ängsten und somit an der Gestaltung der Angstdiskurse konstitutiv beteiligt sind: den Ängsten der (Sozial-)Wissenschaftlerinnen. Indem die Ängste dieser Eliten unterbeleuchtet bleiben wird das Bild einer Gesellschaft gezeichnet, in welcher prekäre, angstgetriebene Milieus „vernünftigen“ Gruppen gegenüberstehen, zu denen sich akademische Kreise traditionell hinzurechnen. Die jüngere mediale Debatte zur Postfaktizität liefert ein anschauliches Beispiel: Fakten und Wahrheit auf der einen Seite werden mit unbegründeten Behauptungen und Unwahrheiten auf der anderen Seite kontrastiert. Der analytische Unterschied von Vernunft und Unvernunft, von wohlbegründeter Sorge und unergründbarer Angst wird im Zuge dessen zur gesellschaftspolitischen Frage der Identität überhöht und sozial hypostasiert.
ISBN
9783848745548
URL
https://www.nomos-shop.de/Betzelt-Bode-Angst-neuen-Wohlfahrtsstaat/productview.aspx?product=30768
Kontakt:
Seniorprofessur für Gesellschaftstheorie und komparative Makrosoziologie

Am Seemooser Horn 20
88045 Friedrichshafen
Forschungsbericht der Abteilung für das Jahr 2018