Hochschulbildung von Musikern in Deutschland - Lehrinhalte und Selbstverständnis unter aktuellen Bedingungen der 'Klassik'

Projektbeschreibung:
Mit dem kontinuierlichen Anstieg der Zahl der Musikstudierenden in Deutschland über die vergangenen 15 Jahre, stieg auch die Anzahl freischaffender Musiker – die Anzahl der Konzerte stagnierte hingegen nahezu, die durchschnittliche Jahreseinkommen der Berufsanfänger im freischaffenden musikalischen Markt liegen bei ca. 8800€. Absolventen künstlerisch instrumentaler Studiengänge stehen damit vor sowohl der ökonomischen als auch der künstlerischen Herausforderung, sich auf einem bestehenden, schrumpfenden Markt zu positionieren, oder sich selbst einen neuen zu schaffen. Damit unterscheiden sich die Anforderungen deutlich von denen früherer Musikergenerationen, die im Studium zumeist für den Dienst in Orchestern vorbereitet wurden. Wie die Musikhochschulen auf diese Veränderungen reagieren, soll in dem vorliegenden Promotionsvorhaben untersucht werden. Das Forschungsvorhaben gliedert sich dazu in vier Teilbereiche: In dem ersten Teilbereich erfolgt die systematische Beschreibung der Dimensionen des Wandels innerhalb der klassischen Musikwelt der letzten 20 Jahre, die Einfluss auf die beruflichen Tätigkeitsoptionen für Absolventen künstlerisch instrumentaler Studiengänge haben. In dem darauf folgenden zweiten Teilbereich wird in Form von Leitfrageninterviews der Musik- und Musikerbegriff – also ein Teil des Selbstbildes und des eigenen Rollenverständnisses – in den Hochschulen herausgearbeitet und analysiert. Der dritte Teilbereich führt die Ergebnisse einer systematischen Curriculumanalyse künstlerisch instrumentaler Studiengänge zusammen, mit dem Ziel eine Diskussionsgrundlage zum Status Quo zu schaffen. Je nach Forschungsergebnis der Teilbereiche 1-3 soll in einem vierten entweder ein alternatives Curriculum entworfen, oder aber eine organisationstheoretische Sicht eingenommen werden. Letztere fragt in Interviews mit Musikhochschulpräsidenten, warum solch ein alternatives Curriculum noch nicht umgesetzt wurde, respektive was die Hindernisse dafür sein könnten. Geplant ist ein kumulatives Dissertationsprojekt in dem jeder Teilbereich in einem peer-review Journal veröffentlicht wird. Das Promotionsvorhaben analysiert die Lehrinhalte und das Selbstverständnis im Bereich des Instrumentalstudiums im Hinblick auf eine veränderte Situation der „Klassik“ und diskutiert Alternativen für die Inhalte künstlerisch instrumentaler Studiengänge. Damit stößt das Projekt in eine Forschungslücke vor, die für alle 24 deutschen Musikhochschulen brisant ist, wie es sich an der Diskussion zu den Baden-Württembergischen Musikhochschulen zeigt.
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 2016
Projektende: 2019
Projektleitung:
Prof. Dr. Martin Tröndle

Zeppelin University Friedrichshafen
WÜRTH Chair of Cultural Production

Am Fallenbrunnen 3
88045 Friedrichshafen

Telefon: +49 7541 6009 1302 (Heidi Hahn)
Email: heidi.hahn@zu.de
https://www.zu.de/lehrstuehle/wuerth/index.php
Projektbearbeitung
Esther Bishop
Aktueller Forschungsbericht