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Forschungsbericht]

„Phänomenologie und Informationstheorie"

Projektbeschreibung:
In verschiedenen mit dem Problemkomplex Kognition, Informations- und Bedeutungsgenese befassten Wissenschaftsbereichen und deren Theorieentwürfen wird in jüngerer Zeit die Notwendigkeit einer Zusammenführung des prozessualen Aspektes (Syntax) von Kognition mit deren Bedeutungsaspekt (Semantik) reflektiert. Je nach Gegenstandsbereich sowie Theorieform und –tradition erscheint dieses allgemeine, wissenschaftstheoretische Problem der Integration von Syntax (Operationsform) und Semantik (Bedeutungsform) hierbei in verschiedenen Problemkontexten und -gestalten. So verweisen etwa einige Neurowissenschaftler auf die Fruchtbarkeit der Berücksichtigung phänomenologischer Wahrnehmungstheorien innerhalb ihrer Theorien dynamischer Systeme im Allgemeinen, innerhalb von Neurophysiologie und –dynamik im Besonderen. Im Bereich sozialer Bedeutungstheorien wird insbesondere innerhalb der Luhmannschen Systemtheorie herausgestellt, dass für soziale Systeme Bedeutung nichts Sekundäres, Hinzukommendes, sondern im Gegenteil die Operationsform sozialer Operativität selbst darstellt, kurz: Soziale Systeme sind Sinnsysteme, innerhalb derer die Orientierung an und in Bedeutung die strukturierende Funktion schlechthin ist. Nicht zuletzt wird innerhalb der Formalwissenschaften „Mathematische Logik und Grundlagenforschung“ die Frage nach Notwendigkeit, Form und Aussagekraft konstruktiver Bedeutungstheorien alias konstruktiver Beweisformen diskutiert. Im Zentrum steht hierbei nicht zuletzt die epistemologische Frage nach dem Existenzstatus idealer Entitäten und Begriffe. Trotz des gesteigerten Problembewusstseins innerhalb der einzelnen Disziplinen fehlt eine Grundlagenarbeit auf allgemein wissenschaftstheoretischem Niveau, welche die einzelnen Problemkontexte und deren Begrifflichkeiten auf grundbegrifflicher Ebene verortet und eine grundlagentheoretische Integration syntaktischer und semantischer Beschreibungsformate als solcher anbietet. Eine solche Grundlagenarbeit ist hinsichtlich einer allgemeinen Theorie der Kognition insofern unabdingbar, als eine genauere Analyse zeigt, dass die verschiedenen oben genannten Disziplinen unter verschiedenen Titeln und in verschiedenen Wissenschaftskontexten mit derselben Grundlagenproblematik konfrontiert sind: Wie sieht ein adäquates Beschreibungsformat für solche Gegenstände aus, die konstitutiv sowohl als Prozesshaftigkeiten wie als Bedeutungsgeneratoren beschrieben werden müssen. Die Entwicklung eines derartigen Beschreibungsformats ist daher Gegenstand des Habilitationsprojektes „Phänomenologie und Informationstheorie“. Der Antrag auf Förderung einer diesbezüglichen Tagungs- und Workshopreihe innerhalb des RiSC-Programmes ist konzipiert als Teil eines Habilitationsprojektes.

Ansprechpartner: Dr. Christina Weiss
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.07.2015
Projektende: 31.01.2016
Projektleitung:
Prof. Dr. phil. habil. Maren Lehmann

Zeppelin University Friedrichshafen

Projektbearbeitung
Dr. Christina Weiss
Finanzierung:

  • Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Land

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