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Berufsperspektiven des (Public) Management-Nachwuchses

Projektbeschreibung:
Die gerade in den letzten beiden Jahrzehnten zu beobachtende Reorganisation der öffentlichen Verwaltung lässt sich nicht nur als umfassender Modernisierungsprozess verstehen sondern kann ebenfalls als Veränderungsprozess interpretiert werden, in dem die Grenzen zwischen öffentlichem und privatem Sektor immer mehr verwischt werden: Öffentliche Dienstleistungen werden von einem zunehmend komplexer werdenden Mix unterschiedlicher öffentlicher und privater Anbieter bereitgestellt. Die Vielfalt der Dienstleistungsanbieter und institutionellen Arrangements nimmt weiter zu und etablierte Managementinstrumente und Praktiken aus der Privatwirtschaft finden gerade auch in öffentlichen Organisationen verstärkt Anwendung. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass die Beschäftigten im öffentlichen Dienst mit neuen Herausforderungen konfrontiert sind und in einem deutlich komplexeren und dynamischeren institutionellen Umfeld agieren müssen, dass sich wesentlich von den ihnen vertrauten althergebrachten Arbeitsumfeld des öffentlichen Dienstes unterscheidet. Vor dem Hintergrund der skizzierten Entwicklungen wird die nachvollziehbare Forderung erhoben, dass sich diese Wandlungsprozesse in einer stärker interdisziplinären und vor allem managerialen Gestaltung der akademischen Studienprogramme zur Ausbildung und Fortbildung des zukünftigen Führungsnachwuchses widerspiegeln sollten (Reichard 1997, 2008). Tatsächlich erhält der ohnehin von einer Vielzahl neu geschaffener Studiengänge gekennzeichnete Ausbildungsbereich für die öffentliche Verwaltung und das öffentliche Management in jüngster Zeit vermehrt Zuwachs durch Studiengänge auf BA- und MA-Ebene, die ausgehend von einer politikwissenschaftlichen, organisationwissenschaftlichen oder betriebswirtschaftlichen Perspektive, Elemente einer juristischen Ausbildung mit sozialwissenschaftlichen und verwaltungswissenschaftlichen Inhalten zu einem integrierten eigenen Ansatz verbinden um ihre Absolventen auf das Management öffentlicher Güter und Dienstleistungen vorzubereiten. An dieser Stelle eröffnet sich jedoch möglicherweise auch ein neues Dilemma: In dem diese Programme sich inhaltlich breiter aufstellen und somit den Horizont ihrer Absolventen erweitern, stoßen diese Absolventen auch bei Arbeitgebern außerhalb der öffentlichen Verwaltung auf steigendes Interesse. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob diese Programme tatsächlich neue Bewerber für den Führungskräftenachwuchs in öffentlichen Verwaltungen generieren oder ob es nicht eher wahrscheinlicher ist, dass die Absolventen dieser Studiengänge ihre neu erworbenen Kompetenzen für einen Arbeitgeber im privaten Sektor nutzen werden?

Ansprechpartner: Dr. rer pol Jörg Röber
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.06.2013
Projektende: (unbegrenzt)
Projektleitung:
Prof. Dr. Eckhard Schröter

Zeppelin University Friedrichshafen
Lehrstuhl für Verwaltungswissenschaft & Verwaltungsmodernisierung
(eingerichtet 09/2005) | davor: Stadt Friedrichshafen Lehrstuhl für Verwaltungswissenschaft & Verwaltungmodernisierung
Am Seemooser Horn 20
88045 Friedrichshafen

Telefon: +49 7541 6009-1301
Email: Silke.Bengel[at]zu.de
http://www.zeppelin-university.de/verwaltungswissenschaft
Projektbearbeitung
Prof. Dr. Eckhard Schröter; , Dr. rer pol Jörg Röber
Projektbezogene Publikationen:

  • Schröter, Eckhard, Röber, Jörg: What Employers Do ‚Public Management‘ Students Choose and Why? The Case of a German Reform Program, 2014 (Annual Conference of the International Association of Schools and Institutes of Administration (Working Group I „Education and Training Programs“). Nelson Mandela University Port Elizabeth, June 30 -).
  • Schröter, Eckhard, Röber, Jörg: Teaching (for) Public Administration? What Students Expect of Their Future Employers. The Case of a German Reform Program inPublic Management & Governance, 2013 (Annual Meeting of the European Group of Public Administration / University of Edinburgh).

Aktueller Forschungsbericht