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Public Management Reform und Korruption

Projektbeschreibung:
Im Rahmen dieses an der Universität Potsdam durchgeführten Dissertationsprojektes wurde die Frage nach den Folgen von New Public Management Reformen für die Korruptionsanfälligkeit von öffentlichen Verwaltungen untersucht. Korruptionsrisiken und der Umgang mit diesen verändern sich in Folge der Transformation der öffentlichen Verwaltung. Korruptionsrisiken verlagern sich aus der Kernverwaltung heraus auf dezentrale Leistungserbringer. Als Reaktion auf diese dezentralen Korruptionsrisiken finden Lernprozesse innerhalb des Verwaltungssystems statt. Die entscheidende Frage lautet: Wo befindet sich diese Achillesferse und wie gehen Verwaltungen mit dieser um? In dieser Untersuchung wird von der grundsätzlichen inhaltlichen Annahme ausgegangen, dass die Transformation der öffentlichen Verwaltung eine qualitative Veränderung der Korruptionsrisiken nach sich ziehe. Mit dieser Transformation der öffentlichen Verwaltungen stehen nicht mehr allein Formen der politischen und bürokratischen Korruption im Zentrum des Interesses von Wissenschaft und Praxis, sondern das Phänomen der dezentralen Korruption gewinnt an Bedeutung für die Analyse von Korruptionsursachen und die Entwicklung von Antikorruptionsstrategien in der Praxis. Die Feststellung, dass sich Korruption im Zuge der Reform räumlich verlagert, erlaubt die Beantwortung der Frage nach dem Umgang mit diesen dezentralen Herausforderungen. Was die Beantwortung der zweiten Frage nach dem Umgang mit diesen neuen dezentralen Korruptionsrisiken betrifft, so zeigt die vergleichende Untersuchung von drei Reformbetrieben in der Stadt X, dass die Professionalisierung der Korruptionsbekämpfung durch die Einrichtung zentraler Antikorruptionseinheiten in der Verwaltung dazu beitragen kann, dass dezentrale Verwaltungseinheiten, die nie selber mit Fällen konkreter Korruption konfrontiert waren, von jenen lernen, bei denen Korruption aufgedeckt wurde. Lernen findet durch die Einrichtung des Antikorruptionsbeauftragten im Sinne eines „spill over“ Effektes statt, weil dieser die Funktion eines Transmissionsriemens übernimmt. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wurde u.a. die Organisation der Fachtagung "Ethik, Integrität und Korruption zwischen altem und neuem Sektor" am 20.01.2005 organisiert.
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.03.2003
Projektende: 31.07.2006
Projektleitung:
Dr. rer. pol. Patrick von Maravic

Zeppelin University Friedrichshafen
Lehrstuhl für Verwaltungswissenschaft & Verwaltungsmodernisierung
(eingerichtet 09/2005) | davor: Stadt Friedrichshafen Lehrstuhl für Verwaltungswissenschaft & Verwaltungmodernisierung
Am Seemooser Horn 20
88045 Friedrichshafen

Telefon: +49 7541 6009-1301
Email: Silke.Bengel[at]zu.de
http://www.zeppelin-university.de/verwaltungswissenschaft
Projektbearbeitung
Dr. rer. pol. Patrick von Maravic
Kooperationspartner
Prof. C. Reichard (Universität Potsdam), Prof. Geert Bouckaert (K.U. Leuven), Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt)
Finanzierung:

  • eigenfinanziertes Forschungsprojekt

Projektbezogene Publikationen:

  • von Maravic, Patrick: Verwaltungsmodernisierung und dezentrale Korruption - Lernen aus unbeabsichtigten Konsequenzen, Bern, Paul Haupt Verlag, 2007.
  • von Maravic, Patrick: Public Management Reform und Korruption – Unbeabsichtigte Folgen, Verwaltungsarchiv, 2006 (1): 89-113.
  • von Maravic, Patrick, Reichard, C. (Hrsg.): Ethik, Integrität und Korruption - Neue Herausforderungen im sich wandelnden öffentlichen Sektor?, Potsdam, Universitätsverlag Potsdam, 2005.

Aktueller Forschungsbericht