[Zurück zum
Forschungsbericht]

Zak -- Zweifel am Klimawandel

Projektbeschreibung:
Das Projekt ‚Zweifel am Klima. Klimaskepsis in der deutschen Öffentlichkeit’ (ZaK) fokussiert auf das anhaltende Phänomen der Klimaskepsis. Zwar gibt es bereits einige wissenschaftliche Studien über öffentliche Klima-Debatten in Deutschland, jedoch wird darin der Aspekt der Klimaskepsis zumeist vernachlässigt. An diesem Punkt setzt das Projekt an, indem es nach den tieferen Diskursstrukturen der Klimaskepsis-Debatte mithilfe einer Diskursanalyse und einer Netzwerk-Diskursanalyse fragt. Durch aktuelle Umfragen gestützt, basiert ZaK auf der Diagnose, dass ein knappes Drittel der deutschen Bevölkerung den Klimawandel wie auch die Klimawissenschaft in Frage stellt. Gleichwohl ist anzunehmen, dass sich diese skeptischen Elemente nicht primär in der Berichterstattung der deutschen Nachrichtenmedien wiederfinden. Die daraus resultierende Frage ist demnach, in welchen Teil-Öffentlichkeiten diese skeptischen Elemente diskutiert werden. Hierfür naheliegende Kriterien sind ein leichter Zugang, freie Meinungsäußerung, diverse Kommunikationsarten und -kanäle sowie die Präsenz von ähnlich denkenden Menschen. All diese Kriterien erfüllt das Social Web. Durch die Einbeziehung des Social Web wird eine zweite, auch internationale, Forschungslücke geschlossen, arbeitet dieses Projekt eben nicht mit traditionellen Massenmedien, sondern ebenso mit der These, dass sich die Diskursstrukturen von Massenmedien und Debatten in neuen sozialen Medien unterscheiden. ZaK will also eine möglichst extensive Zeichnung des deutschen Klimaskepsis-Diskurses erreichen. Dabei wird die Forschungsfrage ’Welche Merkmale und Eigenschaften besitzt der deutsche mediale Klimaskepsis-Diskurs?’ durch folgende Fragen präzisiert: 1) Wie präsent ist Klimaskepsis in der deutschen medialen Klima-Debatte und wer sind die Akteure, die sich skeptisch äußern, welche Argumente werden ins Feld geführt und wie werden diese Äußerungen bewertet? 2) Welches sind die dominanten Themen und Akteure in der Social Web-Debatte? 3) Wie unterscheiden sich die Konstruktionen der Klima-Debatte im Social Web im Vergleich zur Berichterstattung in den klassischen Nachrichtenmedien? Die Analyse setzt sich aus folgenden methodischen Instrumenten zusammen: 1) Aus einer zweistufigen Inhaltsanalyse (explorativ und quantitativ) des traditionellen Mediendiskurses, die nach den dem Diskurs zugrunde liegenden Mustern sucht, 2) einer Diskursnetzwerkanalyse von Inhalten im Social Web. 3) Diese Diskurseinheiten sollen anschließend zusammengeführt werden um eine integrative Beschreibung des medialen Klimaskepsis-Diskurses zu leisten. Die daraus resultierenden Erkenntnisse sind von höchsten Nutzen für das politische wie auch wissenschaftliche Verständnis der Klima-Debatte, und zwar nicht nur um die unterschiedlichen Ebenen der Debatte sowie den Einfluss der skeptischen Elemente darauf nachvollziehen zu können, als auch um die Probleme und Chancen einer sich stetig entwickelnden und diversifizierenden Öffentlichkeit auszuloten.

Weitere Informationen: http://www.klimatweets.de
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 31.12.2012
Projektende: 30.08.2015
Projektleitung:
Dr. Markus Rhomberg, MA Jonas Kaiser

Zeppelin University Friedrichshafen
Lehrstuhl für Politische Kommunikation | davor Juniorprofessur für Politische Kommunikation

Am Seemooser Horn 20
88045 Friedrichshafen

Telefon: +49 7541 6009-1330
Fax: +49 7541 6009-1399
Email: zpk@zu.de
https://www.zu.de/forschung-themen/forschungszentren/zpk/index.php?navid=691925691925
Projektbearbeitung
MA Jonas Kaiser
Projektbezogene Publikationen:

  • Grundmann, Reiner, Rhomberg, Markus, Stehr, Nico: Nature, Climate Change and the Culture of Social Sciences, in: Almlund, Pernille / Jespersen, Per Homan / Riis, Soren (Hrsg.): Rethinking Climate Change Research: Clean-Technology, Culture and Communication, 2. Auflage, London and New York, Routlegde, 2016: 133-142 (Ashgate Studies in Environmental Policy and Practice): https://www.routledge.com/Rethinking-Climate-Change-Research-Clean-Technology-Culture-and-Communication/Almlund-Jespersen/p/book/9781409428664 (download: http://www.ashgate.com/isbn/9781409428664) .
  • Rhomberg, Markus, Stehr, Nico: Environmental Change, in: Ritzer, George (Hrsg.): The Wiley-Blackwell Encyclopedia of Globalization, Boston, Blackwell Publishing, 2014: 1-6: http://10.1002/9780470670590.wbeog616 (download: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/9780470670590.wbeog616/abstract;jsessionid=76CE5BCB35AB48B6EFB1A04A6FB27BFF.f01t03) .
  • Grundmann, Reiner, Rhomberg, Markus, Stehr, Nico: Klimawandel und die Rolle der Sozialwissenschaften, in: Enger, Heike/Schmid, Martin (Hrsg.): Jenseits traditioneller Wissenschaft? Zur Rolle von Wissenschaft in einer vorsorgenden Gesellschaft, München, oekom verlag, 2012: 95-110.
  • Kaiser, Jonas, Rhomberg, Markus: German Climate Skeptics and the News Media: A Discourse Analysis on Issues, Positions and the Specifics of these Agents, 2012 (ECREA's European Communication Conference/Istanbul).
  • Novy, Leonard, Rhomberg, Markus: Nachhaltig kommunizieren – Nachhaltigkeit kommunizieren, in: Frick, Frank, Kunz, Barbara (Hrsg.): Politik nachhaltig gestalten. Der Weg zu einer nachhaltigeren Politik. Wie man nachhaltige Politik macht, kommuniziert und durchsetzt, Gütersloh, Verlag Bertelsmann Stiftung, 2012: 169-190.
  • Rhomberg, Markus: Die Kommunikation politischer und wissenschaftlicher Akteure zum Klimawandel, in: Neverla, Irene/Schäfer, Mike S. (Hrsg.): Das Medien-Klima. Fragen und Befunde der kommunikationswissenschaftlichen Klimaforschung, Wiesbaden, Springer VS, 2012: 29-46.
  • Rhomberg, Markus: Kyoto Protocol, in: Ritzer, George (Hrsg.): The Wiley-Blackwell Encyclopedia of Globalization, Boston, Blackwell Publishing, 2012: 1244-1254: http://10.1002/9780470670590.wbeog571 (download: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/9780470670590.wbeog571/abstract) .

Aktueller Forschungsbericht