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Forschungsbericht]

Globale Realität der Nachrichtenmedien: Welche Wirklichkeiten konstruieren international rezipierte Qualitätszeitungen zum Klimawandel?

Projektbeschreibung:
Welche globale Realität(en) konstruieren die Nachrichtenmedien? Dieses Projekt analysiert massenmediale Angebote in international rezipierten Qualitätszeitungen zur Debatte um den Klimawandel. Globalisierung ist kein singulärer Prozess: Die Welt, wie wir sie heute erleben, zeichnet sich durch zumindest zwei gegenläufige Prozesse aus: Auf der einen Seite postuliert die Globalisierungsforschung Fragmentierungs- und Dezentralisierungsprozesse, auf der anderen Seite hat unter anderem die Entwicklung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien zu einer weltweiten medialen Vernetzung und Integration beigetragen. Wachsende globale Abhängigkeiten sind auch bei der Bewältigung globaler Probleme zu erkennen, die eben nicht mehr im Nationalstaat gelöst werden können. Ebenso erweitert sich das Feld der damit befassten Akteure. Unter mediengesellschaftlichen Bedingungen agieren die Akteure dieser Netzwerke aber nicht lediglich in abgeschlossenen (politischen) Räumen, sondern handeln als Sprecher auch in verschiedenen Arenen der Welt¬öffentlichkeit. Moderne Öffentlichkeit – zumal auf globaler Ebene – ist auch Medienöffentlichkeit. Mediale Eigengesetzlichkeiten prägen Strukturen und Inhalte öffentlicher Meinungsbildung. Ziel dieses Projektes ist es herauszuarbeiten, wie Debatten zum Klimawandel in ausgewählten Medien abgebildet werden, welche Akteure auf diese Debatten Einfluss nehmen, welche Wirklichkeiten und Deutungsmuster konstruiert werden. Dazu untersuchen wir zunächst die Struktur der massenmedialen Debatte, und anschließend in welchem Maße es Akteuren gelingt, sich öffentlich Gehör zu verschaffen und welche Inhalte, Argumentationen und Deutungsrahmen dabei kommuniziert werden. Dies wollen wir herausfinden durch eine Inhaltsanalyse der medialen Debatte anhand markanter (Medien-)Ereignisse zum Klimawandel. Analysiert werden sollen Tageszeitungen mit internationalem Anspruch aber regionaler Verankerung nach dem Konzept der geolinguistischen Regionen von Sinclair, Jacka und Cunningham (Sinclair et al., 1996). Einer systematischen Inhaltsanalyse wird ein induktiver Analyseteil vorgeschaltet sein, in dem inhaltliche Charakteristika der einzelnen Diskurse in explorativer Weise erfasst und zu inhaltsanalytischen Kategorien entwickelt werden. Die zentralen Analysekategorien bestehen den Forschungsfragen entsprechend in der Erhebung und Klassifizierung der Sprecher, die zu Wort kommen, und der Themen, Positionen sowie Deutungsmuster, die von den Akteuren, aber auch den Medien selbst zur Interpretation benutzt werden.
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.07.2010
Projektende: 01.06.2013
Projektleitung:
Markus Rhomberg

Zeppelin University Friedrichshafen

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