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Grenzen des Wissens – Forschungsmethoden und extreme Phänomene

Projektbeschreibung:
Die Nachfrage aus der Praxis von nationalstaatlichen Akteuren (Politik, Verwaltung etc.), internationalen Organisationen (Weltbank, OECD, IWF) und NGOs (Transparency International) nach multidimensionalen Konzepten zur Lösung drängender sozialer Probleme hat den Druck auf die Sozialwissenschaften erhöht, verwertbares Handlungs-, Lösungs- und Orientierungswissen zu generieren. Der Beitrag der Sozialwissenschaften zur Behandlung drängender gesellschaftlicher Probleme wird jedoch vielfach als nicht ausreichend oder als zu diffus wahrgenommen und gleichzeitig ist der methodologische Anspruch an die Fundierung des Erkenntnisgenerierungsprozesses gestiegen (vgl. Williams, 1990; Stehr, 2009; Lindblom & Cohen, 1979; Hall, 2007; Aubert, 1999; Flyvbjerg, 2001; Shapiro, 2004). Die Sozialwissenschaften sind in Folge dessen in den letzten Jahren unter erheblichen Legitimations- und Rechtfertigungszwang durch die Politik und andere privatwirtschaftliche Geldgeber geraten, die eigene Rolle bei der Lösung gesellschaftlicher Probleme zu klären. Korruption, Mafia, Terrorismus, Drogen und Folter werden gemeinhin zu den wichtigsten und drängenden Problemen unserer Zeit gezählt (vgl. Lomborg, 2009, 2007; Rose-Ackerman, 1999; Warren, 2006; Heidenheimer, Johnston, & LeVine, 1989; Johnston, 2006; z.B. Adams, Balfour, & Reed, 2006; Lukes, 2006; Gambetta, 2009, 1996; Volkov, 2002; Mayntz, 2004). Ihre Gegenwärtigkeit und Ausbreitung hat erheblichen Einfluss auf die Stabilität, Performanz und Legitimität demokratischer Gesellschaftsordnungen sowie natürlich auch auf das persönliche Schicksal vieler Menschen. Bislang erscheint jedoch das vorhandene Wissen in Wissenschaft und Praxis über diese extremen Phänomene sowie den erfolgreichen Umgang mit diesen nur unzureichend entwickelt. Vor diesem Hintergrund besteht das Erkenntnisziel dieses Forschungsprojektes darin, zu untersuchen, mit welchen empirischen Forschungsmethoden die Sozialwissenschaften und angrenzende Disziplinen extreme soziale Phänomene, z.B. Korruption, organisiertes Verbrechen, Folter, empirisch erforschen und damit Wissen über das Phänomenen selber generieren sowie schlussendlich die Grundlage für eine fundiertere gesellschaftliche Problembehandlung legen.

Ansprechpartner: Patrick von Maravic / Florian Bader
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.01.2010
Projektende: 01.07.2011
Projektleitung:
Dr. rer. pol. Patrick von Maravic

Zeppelin University Friedrichshafen
Lehrstuhl für Verwaltungswissenschaft & Verwaltungsmodernisierung
(eingerichtet 09/2005) | davor: Stadt Friedrichshafen Lehrstuhl für Verwaltungswissenschaft & Verwaltungmodernisierung
Am Seemooser Horn 20
88045 Friedrichshafen

Telefon: +49 7541 6009-1301
Email: Silke.Bengel[at]zu.de
http://www.zeppelin-university.de/verwaltungswissenschaft
Kooperationspartner
Florian Bader, Zeppelin Universität
Schlagworte:

    Methoden, Korruption, Terrorismus

Projektbezogene Publikationen:

  • von Maravic, Patrick: Studying methods, not ethics: The methodological characteristics of administrative ethics research., Public Integrity, 2009; Jg. 11 (1): 9-34.
  • von Maravic, Patrick: Research Methods and Ethics Research, 2009 (Governing good and governing well': The first global dialogue on ethical and effective governance, Vrije Universiteit Amsterdam, 28.-30. Mai 2009).

Aktueller Forschungsbericht