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Forschungsbericht]

Gesundheitliche Bewertung von Emissionen aus Holz und Holzprodukten in Innenräumen mittels experimenteller toxikologischer Untersuchungen und humanbasierter Beobachtungen

Projektbeschreibung:
Das Projekt GesundHOLZ ermittelt und bewertet die humantoxikologische Relevanz der freigesetzten Verbindungen und deren gasförmige Emissionen (Volatile Organic Compounds, VOCs), die bei der Verarbeitung und Nutzung von Holz entstehen. Dies schließt auch Vorschläge für die Ableitung der Ergebnisse für eine Bewer-tung von Ziel- und Richtwerten ein. Es besteht Entwicklungsbedarf zur verlässlichen/belastbaren toxikologischen Charakterisierung der aus Holz und Holzwerkstoffen freigesetzten Substanzen sowie der emittierten Gase direkt am Ort der Verarbeitung sowie bei der Ver-wertung und Nutzung des Stoffes Holz. Bestehende Kenntnisse zum realen Gefährdungspotential des Menschen gegenüber Holzemissionen sind aufgrund mehrheitlich eindimensionaler Ansätze unzureichend und erfordern den Zusammenschluss mehrschichtiger experimenteller und schlussendlich humanbasierter Beobachtungsstudien. Das Design des Projektvorhabens ist zweistufig angedacht und bedingt zugleich ein sequentielles Vorgehen: In Phase I, dem vorliegenden Projekt, erfolgt zunächst die Erfassung und Analyse von bereits existenten Daten zu adversen Effekten von Holzemissionen und deren Inhaltsstoffen aus der Fach- sowie aus der per se nur eingeschränkt zugänglichen Literatur. Im Rahmen dieser literaturbasierten Metastudie werden bestehende Defizite lokalisiert und charakterisiert sowie die Grundlage für die im Anschluss projektierten experimentellen Untersuchungen geschaffen. Im Fokus stehen das Erfassen möglicher Reizwirkungen an Haut und Augen, allergenes und immuntoxisches Potential im Zusammenhang mit den auftretenden VOC-Konzentrationen. Die neuartigen Mess- und Testverfahren werden zunächst mittels bekannter Leitsubstanzen aus den Holzemissionen an die individuellen Bedürfnisse und Vorgaben der eingesetzten Testsysteme adaptiert und etabliert. Anhand von a-Pinen als bedeutsamem Inhaltsstoff werden die Einzelmethoden der analytischen Messtechnik, der Beprobung und der in-vitro und in-vivo Untersuchungen aufeinander abgestimmt und weiterentwickelt. Mit Erreichen des ersten Meilensteins (Etablierung und Adaptierung der Methoden an die spezifischen Proben) und auf Grundlage der emissionsnahen Beprobung folgen die toxikologischen Experimente. Hierzu werden repräsentative Vertreter von Holz und Holzwerkstoffen selektiert. Diese werden mit entwickeltem Methodenrepertoire auf ihr Gefährdungspotenzial für Mensch untersucht und bewertet. Auf Basis der erhobenen Datenlage im vorliegenden Projekt soll in einem folge-projekt (Phase II) eine humanbasierte Beobachtungsstudie zur Expositionen von Bewohnern gegenüber Holzemissionen in realen Wohnsituationen mittels Raumluftmessungen und Human-Biomonitoring sowie mittels Effektmonitoring quantifiziert werden. Durch die Kombination der Partner mit Kompetenzen in den Bereichen experi-mentelle Toxikologie, Holzforschung und Risikobewertung sowie unter Miteinbeziehung eines projektbegleitenden Expertenausschusses aus Wirtschaft, Forschung und Behörden, erlaubt GesundHOLZ einen die gesamte Nutzungskette umfassenden Forschungs- und Entwicklungsansatz. Resultierend wird ein Vorschlag für eine durchgehende Untersuchungs- und Bewertungsmethodik erarbeitet sowie Vorschläge zur Festsetzung von toxikologisch begründeten Ziel-/Richtwerten gegeben.

Ansprechpartner: Gminski R
Email: richard.gminski@uniklinik-freiburg.de
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.05.2016
Projektende: 30.04.2019
Projektleitung:
Gminski R
Stellvertretung: Garcia-Käufer M
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene

Breisacher Str. 115 B
79106 Freiburg

Telefon: 0761-270-82060
Fax: 0761-270-82030
http://www.uniklinik-freiburg.de/iuk/live/index.html

Mitarbeiter:
  • Tao Tang
Kooperationspartner
UFZ - Helmholtz Zentrum für Umweltforschung,Department Umweltimmunologie;IfADo - Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund;Thünen-Institut für Holzforschung; ZAUM - Zentrum Allergie & Umwelt; Helmholtz Zentrum München;
Finanzierung:

  • FNR -Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe, Bund

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