Wahrnehmungsprozesse und subjektive Erfahrung bei der Sehschärfeprüfung

Die Sehschärfeprüfung ist die häufigste Untersuchung in der Augenheilkunde. Sie ist sowohl diagnostisch bedeutsam, als auch alltagsrelevant, etwa zur Feststellung der Fahrtüchtigkeit. In der Regel werden dem Prüfling (Normalperson/Patient) dabei visuelle Reize (meist sog. Sehzeichen/Optotypen) gezeigt, die dieser Identifizieren und benennen soll. Dabei spielen neuronale Wahrnehmungs- und Entscheidungsprozesse eine wesentliche Rolle. Diese sind, trotz der weiten Verbreitung von Sehschärfetests, noch teilweise unverstanden. Zudem ist die Wahrnehmung der Sehzeichen abhängig von der Art einer eventuellen Sehstörung, so dass sich eine Beeinträchtung je nach verwendeten Sehzeichen unterschiedlich auf das Messergebnis auswirken kann. Neue Befunde zeigen auch ein sehr variables subjektives Empfinden des Testverlaufs durch den Prüfling. In einer Serie von Einzelexperimenten sollen unterschiedliche neu etwickelte und bislang verwendete Sehzeichen verglichen werden und unterschiedliche Arten der Antwortmitteilung durch den Prüfling getestet werden. Darüber hinaus soll die subjektive Zufriedenheit und mentale Belastung des Prüflings erfragt und mit objektiven Maßen wie elektrodermaler Aktivität und Puls verglichen werden. Dabei geht es nicht um ernsthafte Belastungen sondern um eher geringe Unterschiede, die sich jedoch möglicherweise auf die Motivation und Mitarbeit auswirken könnten. Das Ziel der Gesamtstudie ist ein besseres grundlegendes Verständnis der psychophysischen Vorgänge sowie die Schaffung einer Basis für die langfristige Verbesserung klinischer Routinetests.

Ansprechpartner: Heinrich SP
Tel: 270-41920
Email: sven.heinrich@uni-freiburg.de

Projektbeginn: 01.03.2015
Projektende: (unbegrenzt)

Heinrich SP

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Augenklinik
Abteilung Allgemeine Augenheilkunde mit Poliklinik
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