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Raum für Kinderspiel!Projektbeschreibung:In der Studie geht es zentral um die Frage, welche Bedeutung urbane Räume für die Lebensqualität und Entwicklungschancen von Kindern im Vorschul- und Grundschulalter besitzen. Die Studie wurde vom Deutschen Kinderhilfswerk angeregt und gefördert. Die Erhebungsarbeiten wurden 2012 in fünf Städten von Baden-Württemberg begonnen und konnten 2014 erfolgreich abgeschlossen werden. Ein Bericht über die Ergebnisse liegt vor und wird Anfang 2015 in Buchform veröffentlicht. Erhoben wurden Informationen über das Wohnumfeld von Kindern, über die von ihnen mit verschiedenen Aktivitäten verbrachte Zeit, und über die soziale Situation der Familie. Außerdem wurden mit Kindern Begehungen in ihrem Wohnquartier durchgeführt. Erfasst wurden Informationen über die räumliche und soziale Situation von ca. 5.000 Kindern. Das räumliche Wohnumfeld von Kindern wurde mit dem Begriff des „Aktionsraumes“, bzw. der „Aktionsraumqualität“ beschrieben. Ein Aktionsraum für Kinder ist ein Territorium im Umkreis der Wohnung mit den folgenden Merkmalen: Gefahrlosigkeit, Zugänglichkeit, Gestaltbarkeit und Interaktionschancen mit anderen Kindern. Die zentrale Annahme der Studie, dass der Kinderalltag vor allem von der Qualität des Wohnumfeldes beeinflusst wird, konnte überaus deutlich bestätigt werden. Je nachdem, wie gut die Aktionsraumqualität ist, besteht eine Tendenz zu einem von zwei „Kindheitstypen“: Für den Typ der „autonomen Kindheit“ ist kennzeichnend, dass Kinder sehr lange ohne Aufsicht draußen spielen, dass sie nur wenig am Nachmittag in einer Einrichtung betreut werden und dass sie relativ häufig „horizonterweiternde Angebote“ nutzen (vor allem Sport und musische Angebote). Für das Gegenstück dazu – „heteronome Kindheit“ – ist charakteristisch, dass sie nur wenig unbeaufsichtigt draußen spielen, dass die Beaufsichtigung durch Eltern eine große Rolle spielt, dass sie relativ oft am Nachmittag in einer Einrichtung betreut werden und nur wenig an „horizonterweiternden Angeboten“ teilnehmen. Der Anteil dieser Typen variiert nicht nur mit dem Alter, sondern hängt in sehr hohem Maße von der Qualität des Wohnumfeldes ab. Den Kommunen konnte gezeigt werden, für welche Quartiere ein besonderer Handlungsbedarf besteht und der Bericht enthält auch Empfehlungen, wie durch eine geeignete Raumpolitik die Situation von Kindern nachhaltig verbessert werden kann.Projektlaufzeit: Projektbeginn: 2012Projektleitung: Blinkert, Baldo, Höfflin, Peter Mitarbeiter:
Freiburger Institut für angewandte Sozialwissenchaft (FIFAS) Evanglische Hochschule LudwigsburgFinanzierung:
Schlagworte:
Aktueller Forschungsbericht |