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Forschungsbericht]

Belastungen von Frauen in Mutter-Kind-Maßnahmen – Zusammenhänge zu psychischen Auffälligkeiten der Kinder

Projektbeschreibung:
Das gesundheitliche Versorgungssystem in Deutschland bietet verschiedene Formen von präventiven und rehabilitativen Maßnahmen an. Durch unterschiedliche Angebotsformen mit differenzierten Konzepten wird versucht, den Bedürfnissen spezifischer Zielgruppen gerecht zu werden. Ein solches Angebot für eine spezifische Bedarfsgruppe stellen Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen für Mütter dar. Die gesundheitliche Situation von Frauen, die eine solche Mutter-Kind-Maßnahme in Anspruch nehmen, ist gekennzeichnet durch Erschöpfungszustände und Depressivität sowie durch eine Lebenssituation, die von einem hohen Ausmaß an Belastungen, körperlichen Beschwerden sowie von Lebensunzufriedenheit geprägt ist. Die an den Maßnahmen teilnehmenden Kinder sind nicht nur häufig selbst von somatischen Erkrankungen betroffen, sie stellen – als Kind eines psychisch belasteten Elternteils – eine besondere Risikogruppe für die Entwicklung psychischer Erkrankungen und Auffälligkeiten dar. Für Kinder depressiver Mütter wurde beispielsweise in allen Altersstufen der Kindheit und des Jugendalters sowie bereits in der pränatalen Phase ein erhöhtes Risiko nachgewiesen. Die Frage, warum diese Kinder ein erhöhtes Risiko haben, ist bislang unzureichend geklärt. Neben genetischen Einflüssen werden u.a. Faktoren diskutiert, die das Verhalten der Mutter gegenüber Partner, Freunden und Kindern betreffen. Insbesondere wurden hier – neben der Frage des Einflusses der Depressivität – die Partnerschaftsbeziehung, die soziale Unterstützung sowie das Erziehungsverhalten der Mutter untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass nicht ein einzelner Faktor, sondern mehrere Faktoren und ihre Interaktionen beachtet werden müssen. Mit der Studie soll untersucht werden, ob die Faktoren Depressivität, Partnerschaft, soziale Unterstützung und Erziehungsverhalten der Mutter einen bedeutsamen Beitrag zur Prädiktion von internalen und externalen Verhaltensauffälligkeiten des Kindes leisten. Ziel der Studie ist die Entwicklung, Darstellung und Überprüfung eines Strukturgleichungsmodells mit mindestens 2 manifesten Indikatoren pro latenter Variable. Bei der Studie handelt es sich um eine Querschnittstudie bei Müttern, die mit ihrem Kind/ihren Kindern an einer Mutter-Kind-Maßnahme teilnehmen. Das Design sieht eine Fragebogenuntersuchung mit einem Messzeitpunkt vor; es werden die Mutter, der Arzt der Mutter und des Kindes sowie die Erzieherin des Kindes befragt.
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.01.2002
Projektende: 31.03.2004
Projektleitung:
Judith Herwig

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Kooperationspartner
Rehabilitationswissenschaftlicher Forschungsverbund Freiburg/Bad Säckingen
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