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Forschungsbericht]

Konstruktion und Validierung einer deutschen Version des „Pain Stages of Change Questionnaire“ (PSOCQ)

Projektbeschreibung:
Ca. 8%-10% der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland sind wegen chronischer Schmerzen behandlungsbedürftig. Im Rahmen von Schmerzbewältigungsprogrammen wurde insbesondere die Effektivität kognitiv-behavioraler Techniken empirisch belegt. Dennoch zeigt es sich, daß viele Patienten beim Erlernen und Durchführen dieser Techniken (noch) nicht ausreichend erfolgreich sind. Vermutet wird, daß diese Personen nicht motiviert und/oder in der Lage sind, einen Veränderungsprozeß in Gang zu setzen und eigene Aktivitäten erfordernde psychologische Interventionen als neues Verfahren neben traditionellen, eher passiv ausgerichteten somatischen Behandlungsverfahren anzunehmen. Das transtheoretische Modell der Verhaltensänderung nach Prochaska und DiClemente beschreibt die Veränderung bzw. die Veränderungsbereitschaft von gesundheitsbezogenen Verhaltensweisen anhand von „Stadien“, in denen Personen sich in Bezug auf einen bestimmten Problembereich, wie z.B. Vorsorgeverhalten, befinden. Die sechs Stadien des transtheoretischen Modells wurden von den Autoren als „precontemplation (Vorstadium des Nachdenkens)”, „contemplation (Stadium des Nachdenkens)”, „preparation (Vorbereitungsstadium)”, „action (Handlungsstadium)”, „maintenance (Durchhaltestadium)” und „termination (Schlußstadium)” bezeichnet. Das Modell wurde in einer Reihe von Studien in unterschiedlichen Anwendungsbereichen empirisch gut belegt. Kerns et al. (1997) vom Pain Management Center am New Haven Veterans Administration Hospital (Yale University, USA) übertrugen dieses Modell erstmals auf den Bereich der Rehabilitation chronischer Schmerzen und entwickelten hierzu ein spezielles diagnostisches Instrument (Pain Stages of Change Questionnaire, PSOCQ). In Anlehnung an diese Entwicklung soll in der geplanten Untersuchung in enger Kooperation mit R. Kerns (New Haven, USA) ein deutschsprachiges Instrument konstruiert und validiert werden, das die am Modell von Prochaska und DiClemetne orientierten, sogenannten transtheoretischen Stadien abbildet und die Zuordnung von Patienten zu einzelnen Stadien erlaubt. Die Studie soll Daten zur Gültigkeit des „Stadienmodells“ liefern und einen Beitrag zur differentiellen Indikation von Therapieprogrammen bei chronischen Schmerzsyndromen in der ambulanten Versorgung sowie medizinischen Rehabilitation leisten.
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.12.1999
Projektende: 31.03.2002
Projektleitung:
Maurischat, Bengel, Härter

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Institut für Psychologie
Abteilung für Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie
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Kooperationspartner
BMBF
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