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Forschungsbericht]

Indikation zu psychotherapeutischen und psychosozialen Maßnahmen im Rahmen stationärer Rehabilitation

Projektbeschreibung:
Das Projekt verfolgt drei zentrale Fragestellungen bezüglich der Indikation zu psychotherapeutischen/psychosozialen Maßnahmen in der stationären Rehabilitation. Die erste bezieht sich auf die Abschätzung der konkreten psychosozialen Belastung von Patienten bzw. den Bedarf an solchen Maßnahmen („Reha-Bedürftigkeit“), die zweite darauf, ob - bei gegebenem Bedarf - die entsprechenden Patienten über eine ausreichende Motivation dazu verfügen (Psychotherapie- und Reha-Motivation; „Reha-Bereitschaft“). Die dritte Frage schließlich bezieht sich auf die konkrete Bedeutung dieser beiden Aspekte (Bedarf und Motivation) für die tatsächliche Inanspruchnahme solcher Maßnahmen in den Kliniken sowie für die längerfristigen Behandlungsergebnisse. Das Projekt schließt die Hauptindikationsbereiche Orthopädie, Kardiologie und Psychosomatik ein und ist als korrelativ-naturalistische Vergleichsstudie (N=800 bzw. N=200-300 je Indikationsbereich) angelegt. Das Design geht von insgesamt drei Messzeitpunkten (Aufnahme, Entlassung, 1-Jahres-Katamnese) aus und stützt sich auf Patientenangaben und Therapeuteneinschätzungen (behandelnde Ärzte/Psychologen). Zur Abschätzung der psychischen und sozialen Belastung sowie der Psychotherapiemotivation werden standardisierte Verfahren und Ratingskalen herangezogen. Projektbegleitend wird ein neues Instrumentarium zur Erfassung der allgemeinen Reha-Motivation entwickelt. Die Behandlungsergebnisse werden sowohl über Verfahren der direkten als auch der indirekten Veränderungsmessung dokumentiert. Die Ergebnisse sollen zu einer bedarfsgerechteren Indikation zu psychosozialen Behandlungsangeboten während stationärer Rehabilitation führen. Eine Rückkopplung soll v.a. in den nicht-psychosomatischen Kliniken dazu beitragen, behandelnde und leitende Ärzte für psychosoziale Aspekte von Erkrankungen sowie für Behandlungsmöglichkeiten zu sensibilisieren. Darüber hinaus sollen auf der Basis der Projektergebnisse dargelegt werden, wie vor Beginn einer Maßnahme die Auswahl und Vorbereitung weniger motivierter Patienten aussehen kann („Gezielte Motivationsförderung“). Die Zielorientierung in Diagnostik und Therapie kann dadurch erheblich verbessert werden. Insgesamt soll das Projekt dazu beitragen, dass der konzeptuelle Anspruch der Rehabilitation (ganzheitlicher, interdisziplinärer Ansatz) eingelöst werden kann und psychosoziale Aspekte von chronischen Erkrankungen mehr als bislang in die Rehabilitationspraxis Eingang finden.
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.09.1998
Projektende: 30.06.2002
Projektleitung:
Bengel, Nübling, Hafen, Jastrebow

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Institut für Psychologie
Abteilung für Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie
Engelbergerstraße 41
79106 Freiburg i. Br.

Telefon: +49-761-203-3046
Fax: +49-761-203-3040
Email: sekr.reha@psychologie.uni-freiburg.de
http://www.psychologie.uni-freiburg.de
Kooperationspartner
VDR und BMBF
Finanzierung:

  • VDR und BMBF

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