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Epidemiologie psychischer Störungen in der medizinischen Rehabilitation

Projektbeschreibung:
Sowohl aus klinischen Studien von Patienten mit spezifischen körperlichen Erkrankungen als auch von Patienten, die wegen einer psychischen Störung behandelt werden, ist eine signifikante Assoziation zwischen psychischen Erkrankungen, insbesondere depressiven und Angststörungen sowie somatoformen Störungen, und somatischen Erkrankungen bekannt. Die korrekte Identifizierung der Komorbidität hat bedeutsame Implikationen für die Diagnostik, Behandlung und den Verlauf der psychischen und assoziierten somatischen Störungsbilder. Unsere Arbeitsgruppe befasst sich mit der Untersuchung der Komorbidität psychischer und chronischer körperlicher Erkrankungen (Herz-Kreislauf-Erkrankungen und muskulo-skelettale Erkrankungen) von Patienten in der stationären medizinischen Rehabilitation. Die Studie ist als Querschnittuntersuchung angelegt, in einem zweistufigen Vorgehen werden Patienten zunächst schriftlich befragt, in einem zweiten Schritt folgt bei einem Teil der Probanden die Durchführung eines standardisierten klinischen Interviews. Zentrale Fragestellungen und Zielsetzungen: 1. Epidemiologie psychischer Störungen zusätzlich zu einer somatischen Erkrankung Als Hauptziel der Untersuchung soll die Frage beantwortet werden, wie häufig welche Art von psychischer Störung bei Patienten zusätzlich zu einer somatischen Erkrankung vorliegt. Damit soll eine Verbesserung des rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsstandes erreicht und ein substantieller inhaltlicher Beitrag zur Qualitätsverbesserung der Zieldefinition und der von ihr beeinflußten differentialtherapeutischen Entscheidungen im Rehabilitationsprozeß geleistet werden. 2. Verbesserung der differentiellen Indikation: Durch empirische Daten zur Komorbidität von Rehabilitationspatienten sollen die Zuweisungsentscheidungen für spezifische Rehabilitationsmaßnahmen verbessert werden. Ferner sollen durch effektive differentialdiagnostische Einschätzungen Zuweisungs-entscheidungen zu verschiedenen Behandlungsverfahren in der stationären Rehabilitation (z.B. psychologische Therapieverfahren, psychopharmakologische Interventionen) verbessert und Fehlzuweisungen vermieden werden. Im einzelnen hat die Studie folgende Untersuchungsziele: 1. Fallidentifikation und Diagnosestellung bezüglich psychischer Störungen von Patienten in der medizinischen Rehabilitation mit der Möglichkeit zu nationalem und internationalem Vergleich: a) auf der Basis einer Screening-Untersuchung mittels Fragebogen und b) deren Validierung auf der Grundlage computergestützter Diagnostik (M-CIDI-Interview in der DIA-X-Version) und klinische Interviews nach ICD-10 (klinische Leitlinien) und DSM-IV. 2. Schätzung der Punkt-, Perioden- und Lebenszeitprävalenz psychischer Störungen. 3. Erhebung der jeweiligen somatischen Erkrankungen, ihres medizinischen Schweregrads und der von ihnen ausgehenden subjektiven Beeinträchtigung. 4. Entwicklung eines praktikablen Methodeninventars zum Screening klinisch bedeutsamer psychischer Störungen in der stationären, teilstationären und ambulanten medizinischen Rehabilitation. 5. Verbesserung der Zieldefinition im Rehabilitationsprozeß durch Optimierung differentialdiagnostischer Strategien. 6. Schätzung der Indikation für rehabilitationspsychologische, psychiatrische bzw. psychotherapeutische und psychopharmakologische Leistungen im Rahmen von Diagnostik und Therapie in der medizinischen Rehabilitation. 7. Schätzung der Indikation zur Inanspruchnahme rehabilitationspsychologischer, psychiatrischer bzw. psychotherapeutischer sowie psychopharmakologischer Leistungen nach der Entlassung aus der medizinischen Rehabilitation.

Weitere Informationen: http://www.psychologie.uni-freiburg.de/einrichtungen/Reha/rehadeutsch/epi.htm
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.05.2001
Projektende: 30.04.2004
Projektleitung:
Jürgen Bengel, Martin Härter

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Institut für Psychologie
Abteilung für Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie
Engelbergerstraße 41
79106 Freiburg i. Br.

Telefon: +49-761-203-3046
Fax: +49-761-203-3040
Email: sekr.reha@psychologie.uni-freiburg.de
http://www.psychologie.uni-freiburg.de
Kooperationspartner
VDR und BMBF
Finanzierung:

  • VDR und BMBF, BMBF

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