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Forschungsbericht]

Methodologisches Projekt: "Kritische Reflexion des Einsatzes quantitativer Methoden in der Lehr-Lern-Forschung"

Projektbeschreibung:
Ziel des Projekts ist es, in der Gemeinde der Lehr-Lern-Forscher einen kritischen Diskurs über den Einsatz quantitativer Standardmethoden anzustoßen. Es werden in der quantitative-orientierten Lehr-Lern-Forschung drei Hauptdefizite ausgemacht: (1) Unkritischer Gebrauch "differentieller" Methoden: Problematisiert wird vor allem die Verwendung von statistischen Methoden, die auf der Analyse interindividueller Unterschiede beruhen (z.B. LISREL), zur Beantwortung von Fragen, die die intraindividuelle Prozessebene betreffen (z.B. Fragen zum Einfluss von Motivation auf Lernaktivitäten). (2) Mangelnde Information über die Vollständigkeit von instruktionalen Effekten: Maße der statistischen und der praktischen Signifikanz sagen wenig darüber aus, ob ein instruktionales Problem (z.B. suboptimaler Strategieeinsatz von Lernenden) vollständig behoben wurde bzw. welche Defizite auch nach einer Intervention weiterhin bestehen. (3) Anwendbarkeit abstrakter Prinzipien: Die quantitative Lehr-Lern-Forschung beschränkt sich vielfach auf die Formulierung und Überprüfung von abstrakten instruktionalen Prinzipien, die gerade aufgrund ihrer Abstraktheit nur schwer in der Praxis oder auch im Kontext neuer Studien anzuwenden sind. Als ein Mittel, um diese Defizite anzugehen, wird eine Kombination aus quantitativen und qualitativen Methoden vorgeschlagen.

Tel: ++49 (0) 761 203 - 3003
Email: renkl@psychologie.uni-freiburg.de
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 1993
Projektende: 2000
Projektleitung:
Prof. Dr. Alexander Renkl

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Schlagworte:

    methodology, statistical methods, qualitative analyses, LISRE

Projektbezogene Publikationen:

  • Renkl A: Jenseits von p < .05: Ein Plädoyer für Qualitatives Unterrichtswissenschaft, 1999; 27: 310-322.

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