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Forschungsbericht]

Einstellungen zur prädiktiven genetischen Brustkrebsdiagnostik in der Allgemeinbevölkerung bei Frauen aus Risikofamilien und Betroffenen

Projektbeschreibung:
Die Studie wird vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie im Rahmen des Programms "Forschung zu den ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten der Human-genomforschung" gefördert. Zentraler Untersuchungsgegenstand ist die Einstellung zur prädiktiven genetischen Brustkrebsdiagnostik. Bei Vorliegen einer bestimmten Genmutation kann von einem erhöhten Risiko für Brust- und Eierstockkrebs ausgegangen werden. Dazu liegen bereits diagnostische Routinen zur Erfassung genetischer Veränderungen vor (prädiktive Brustkrebsdiagnostik). Erwartete (positive und negative) Konsequenzen, die Intention zur Teilnahme an einer solchen diagnostischen Untersuchung sowie das Wissen über Möglichkeiten und Grenzen der Untersuchungsmethode werden untersucht. Die Gesamtstichprobe enthält Frauen, deren Erstgradangehörige an Brustkrebs erkrankt sind (Angehörigenstichprobe; N=200), Frauen die selbst an Krebs erkrankt sind (und möglicherweise auch erkrankte Erstgradangehörige haben; Erkranktenstichprobe; N=200) sowie Frauen ohne eigene Erkrankung oder Erkrankung in der Familie (Allgemeinbevölkerung; N=500). Das Gesamtprojekt besteht aus einer Fragebogenstudie (quantitative Teilstudie) und einer Interviewstudie mit ausgewählten Frauen (qualitative Teilstudie). Fragestellungen der quantitativen Teilstudie: A. Deskription der drei Teilstichproben hinsichtlich Wissen, Einstellung, Konsequenzerwartungen, Risikowahrnehmung etc. sowie Überprüfung auf statistisch bedeutsame Unterschiede. B. Bestehen zwischen der Risikowahrnehmung bzw. (krebsbezogener) Angst und dem Wissen, Konsequenzerwartungen etc. Zusammenhänge? Können Prädiktoren für die Testintention formuliert werden? Es wird eine Stichprobe aus der Allgemeinbevölkerung gezogen die ein Informationsschreiben zum Vorgehen der Studie erhält. Sollten diese Personen kein Interesse an der Studie haben, so können sie sich bei der Projektgruppe abmelden. Verbleibende Personen werden anschließend durch die Projektgruppe telefonisch kurz zu soziodemographischen und erkrankungsbezogenen Variablen befragt. Letztgenannter Bereich dient zur Unterteilung der Ausgangsstichprobe in die drei Teilstichproben. Ein anschließend zugesandter Fragebogen erfaßt für alle Stichproben die Bereiche Testintention, Einstellung, Ängstlichkeit, Depressivität sowie Risikowahrnehmung (für eine Erkrankung bzw. ein Rezidiv). Die Auswertung erfolgt zunächst deskriptiv für die Teilstichproben und anschließend werden Unterschiedshypothesen getestet. Prädiktoren für die Testintention und Einstellung werden mittels eines regressionsanalytischen Vorgehens formuliert. Fragestellungen der qualitativen Teilstudie: 1. Führt die Information über die Möglichkeit einer prädiktiven Diagnostik zu einer weiteren Informationssuche zum Thema prädiktive Brustkrebsdiagnostik? 2. Welchen Einfluß hat die Informationssuche auf die Risikowahrnehmung, Einstellung und Intention? 3. Welche Faktoren haben Einfluß auf die Einstellung zur prädiktiven Brustkrebs-dia-gnostik? 4. Welche Gründe werden für bzw. gegen die Inanspruchnahme eines prädiktiven Gentests genannt? Für die qualitative Teilstudie werden insgesamt 20 Frauen aus den drei Stichproben selegiert. Anhand der quantitativen Befunde wird ein Interviewleitfaden erstellt. Eine inhaltsanalytische Auswertung wird das Interviewmaterial strukturieren und Verar-beitungsstrategien einer Erstinformation über das Thema prädiktive Brustkrebsdiagnostik beschreiben. Weitere Aspekte der Auswertung liegen auf der Beschreibung von Testmotiven sowie der Frage nach erlebten Vor- und Nachteilen der Inanspruchnahme.

Ansprechpartner: Barth, Jürgen
Tel: +49-0762-203-3053
Email: jbarth@psychologie.uni-freiburg.de
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.07.2000
Projektende: 30.06.2003
Projektleitung:
Barth, Jürgen, Bengel, Jürgen, Helmes, Almut

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Institut für Psychologie
Abteilung für Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie
Engelbergerstraße 41
79106 Freiburg i. Br.

Telefon: +49-761-203-3046
Fax: +49-761-203-3040
Email: sekr.reha@psychologie.uni-freiburg.de
http://www.psychologie.uni-freiburg.de
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