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Forschungsbericht]

Magnesium bei Restless legs.

Projektbeschreibung:
Zielsetzung: Das Restless-legs-Syndrom (RLS) und nächtliche periodische Beinbewegungen (periodic leg movements during sleep = PLMS) sind Erkrankungen, die mit zum Teil schwersten Schlafstörungen einhergehen. Die Schlafstörungen werden bei diesen Krankheitsbildern maßgeblich durch die PLMS, die von Weckreaktionen (Arousals) begleitet sind, mitverursacht. Die Entstehung und Pathophysiologie des RLS und der PLMS konnte bislang nicht hinreichend geklärt werden. In den letzten Jahren hat sich eine medikamentöse Therapie mit L-Dopa etabliert, die jedoch mit Problemen wie Toleranzentwicklung und Rebound-Phänomenen behaftet ist. Einzelne Beobachtungen sprechen dafür, daß Magnesium bei diesen Erkrankungen therapeutisch wirksam sein kann. Methode: In einer offenen Pilot-Studie haben wir 10 Patienten mit leichtem oder mäßig ausgeprägtem RLS oder PLMS und Insomnie (4 bzw. 6 Fälle; mittlere Beschwerdedauer: 6,1 ± 5,8 Jahre) vor und nach einer 4-6-wöchigen Gabe von Magnesium (12,4 mmol abends) klinisch und polysomnographisch untersucht. Ergebnisse: Nach der Behandlung war die Anzahl der PLMS mit Arousal signifikant niedriger (16,8 ± 7,2 vs. 7,3 ± 6,9 / Stunde Schlafperiode; p = 0,018). Die Schlafeffizienz (Schlafzeit/Bettzeit) war nach Magnesium-Therapie signifikant von 75 ± 12 % auf 85 ± 8 % (p = 0,008) gestiegen, wobei nach Therapie eine Abnahme der Wachzeiten (19 ± 11 % vs. 11 ± 5 %; p = 0,024) und eine Zunahme aller Schlafstadien zu verzeichnen war. Sieben Patienten (5 mit RLS, 2 mit PLMS und Insomnie) gaben eine Besserung der Schlafstörung und/oder der RLS-Symptome an. Nebenwirkungen waren mit Ausnahme einer gelegentlichen leichten Diarrhoe nicht aufgetreten. Der Magnesium-Spiegel vor Therapie war bis auf eine Patientin im Bereich der Norm, auch nach Therapie war der Spiegel nur geringfügig gestiegen. Schlußfolgerungen: Den Wirkmechanismus von Magnesium auf das RLS und PLMS können wir derzeit noch nicht erklären. Aufgrund unserer Ergebnisse scheint Magnesium in erster Linie die Anzahl der durch PLMS bedingten Arousals zu reduzieren. Dies könnte im Zusammenhang mit der Hemmung der neuronalen und neuromuskulären Erregbarkeit durch Magnesium stehen. Vorstellbar wäre auch, daß durch die Magnesium-Gabe eine Substitution mit Auffüllung der Knochenspeicher und Ausgleich eines intrazellulären Magnesiumdefizits erfolgt. Die Ergebnisse der offenen Pilot-Studie werden in einer placebo-kontrollierten doppelblinden Studie geprüft.

Ansprechpartner: Hornyak M
Email: magdolna_hornyak@psyallg.ukl.uni-freiburg.de
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 1996
Projektende: 2004
Projektleitung:
Voderholzer U, Hornyak M, Riemann D

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
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Finanzierung:

  • Verla-Pharm, Klinikum

Schlagworte:

    RLS, magnesium

Projektbezogene Publikationen:


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