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Forschungsbericht]

Zytokinsekretion bei depressiven Patienten und gesunden Probanden in ihrer Beziehung zur HHN-Achse und dem Schlaf-Wach-Zyklus.

Projektbeschreibung:
Psychoimmunologische Studien bei depressiven Patienten ergaben Hinweise für eine Aktivierung des Immunsystems im Zustand der Depression. Da das Immunsystem eine enge Wechselwirkung mit der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-HHN-Achse und dem Schlaf-Wach-Zyklus zeigt, und sowohl die HHN-Achse als auch der Schlaf-Wach-Zyklus bei depressiven Patienten verändert sind, sollte im Rahmen des geplanten Projektes geklärt werden, ob Immunparameter bei depressiven Patienten im zirkadianen Verlauf verändert sind. Desweiteren sollte der Einfluß einer therapeutischen Intervention (Schlafentzug) auf Zytokinsekretion und HHN-Achse überprüft werden. Probanden und Methoden: Bei 10 gesunden männlichen und weiblichen Probanden im Alter zwischen 20 und 50 Jahren wurden über 26 Stunden in dreißigminütigen Intervallen Blutproben zur Bestimmung von Immunparametern und Cortisol entnommen. Bei weiteren 10 gesunden männlichen Probanden im Alter von 20 - 30 Jahren wurden Blutproben in drei aufeinanderfolgenden Nächten, ebenfalls in dreißigminütigen Intervallen entnommen, wobei in der zweiten der drei aufeinanderfolgenden Nächte ein vollständiger Schlafentzug durchgeführt wurde. Bislang wurden auch vier depressive Patienten in die Untersuchung mit aufgenommen. Ergebnisse: Der Verlauf des Interleukin-6 über 26 Stunden zeigte bei den gesunden männlichen und weiblichen Probanden eine hohe interindividuelle Variabilität und nicht das erwartete einheitliche Muster. Durch einen vollständigen Schlafentzug in einer Nacht kam es bei allen Probanden zu einem deutlichen Anstieg der Interleukin-6-Konzentrationen. Ebenso fanden wir einen signifikanten Anstieg des Serum-Cortisols in der Schlafentzugsnacht sowie einen signifikanten Anstieg des tagsüber gemessenen Speichel-Cortisols in der Nacht nach dem Schlafentzug im Vergleich zur Nacht vor dem Schlafentzug. Bei den depressiven Patienten liegen bislang nur vorläufige Ergebnisse vor, die jedoch ebenfalls für eine Aktivierung des Immunsystems durch Schlafentzug sprechen.
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.08.1996
Projektende: 31.12.1998
Projektleitung:
Voderholzer U, Riemann D, Hohagen F

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
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Finanzierung:

  • DFG, DFG

Projektbezogene Publikationen:

  • Voderholzer U, Laakmann G, Becker U, Haag C, Baghai T, Riemann D, Demisch L: Circadian profiles of melatonin in melancholic depressed patients and healthy subjects in relation to cortisol secretion and sleep. Psychiat Res, 1997; 71: 151-161.

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