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Forschungsbericht]

Epidemiologie von Schlafstörungen / Ausbildung von Hausärzten in Schlafmedizin.

Projektbeschreibung:
Zielsetzung: Schlafstörungen sind, wie epidemiologische Studien zeigen, weit verbreitet. Allerdings schwanken die angegebenen Prävalenzraten in Abhängigkeit von der Operationalisierung der Schlafstörung in den verschiedenen epidemiologischen Studien sehr stark. Auffallend dabei ist, daß in den meisten Studien die Diagnose von Schlafstörungen nicht nach den Kriterien von Klassifikationssystemen (ICD-10, DSM-III-R, DSM-IV oder ICSD) vorgenommen werden. In der vorliegenden epidemiologischen Studie wird die Prävalenz von Insomnien nach den Klassifikationskriterien des DSM-III-R erhoben. In der Mannheimer Allgemeinarztstudie zeigte sich, daß der Hausarzt nur bei 39% der Patienten mit Insomnie von der Schlafstörung seines Patienten wußte. In dieser Studie werden daher Diagnostik und Therapie von Schlafstörungen durch Hausärzte erhoben. In einem weiteren Schritt wird überprüft, inwieweit durch Schulungen der Ärzte in Schlafmedizin eine Verbesserung der Diagnostik und Therapie von Schlafstörungen erreicht werden kann. Methodik: Die Studie wird in 20 Arztpraxen bizentrisch in Freiburg und Göttingen durchgeführt. In Abhängigkeit von der Praxisgröße werden 100 bzw. 150 Patienten mit einem Fragebogen zu Schlaf- und Schlafstörungen befragt. Der Fragebogen beinhaltet zudem neben soziodemographischen Angaben auch Fragen zu aufrechterhaltenden Faktoren, belastenden Lebensereignissen, Schlafmitteleinnahme und nicht-medikamentösen Maßnahmen zur Insomniebehandlung. Die Ärzte füllen zu jedem Patienten ebenfalls einen Fragebogen aus mit Angaben zu akuten bzw. chronischen körperlichen wie psychischen Erkrankungen. Weiterhin werden von den Ärzten Angaben zu Medikamentenverschreibungen sowie zu Therapie-Empfehlungen bei den Patienten mit Insomnie gemacht. Die Studie umfaßt insgesamt 3 Meßzeitpunkte: Nach einer Basiserhebung (1. Meßzeitpunkt) wurden die Ärzte auf 2 Gruppen randomisiert. Eine Gruppe erhielt eine allgemeine Schulung in Schlafmedizin, die andere Gruppe erhielt keine Schulung. Anschließend erfolgte der 2. Meßzeitpunkt. Danach bekamen die geschulten Ärzte eine Vertiefungsschulung, die spezifisch auf Insomnie ausgerichtet war. Im Anschluß daran begann der zur Zeit laufende 3. Meßzeitpunkt.
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 1994
Projektende: 1998
Projektleitung:
Hohagen F, Riemann D

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Finanzierung:

  • Schering, Sonstiges

Projektbezogene Publikationen:

  • Backhaus J, Riemann D: Psychophysiologische Insomnie. Der Allgemeinarzt, 1998; 20: 928-937.
  • Riemann D: Insomnien: Epidemiologie, Diagnostik und Differentialdiagnostik. Nervenheilkunde, 1998; 17: 229-233.
  • Riemann D, Backhaus J, Berger M: Chronische Insomnie - ein therapierbares Störungsbild? Neurodate, 1998; 12: 49-53.
  • Voderholzer U, Riemann D: Schlafstörungen. In: Hewer W, Rössler W (Hrsg.): Das Notfall Psychiatrie Buch. Urban & Schwarzenberg, 1998; 405-411.
  • Hohagen F: Insomnie - Epidemiologie. In: Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, Schulz H (Hrsg.): Kompendium Schlafmedizin für Ausbildung, Klinik und Praxis. ecomed, 1997.
  • Riemann D, Dressing H: Schlafstörungen. In: Förstl H (Hrsg.): Lehrbuch der Gerontopsychiatrie. Ferdinand Enke Verlag, 1997; 439-452.
  • Backhaus J, Müller-Popkes K, Hajak G, Voderholzer U, Venegas M, Riemann D, Hohagen F: Neue Ergebnisse zur Prävalenz von Insomnien und ihrer Behandlung in der Hausarztpraxis. Psycho, 1996; 22: 631-637.
  • Hohagen F: Insomnien.Urban & Schwarzenberg, 1996.
  • Riemann D: Editorial: Schlafstörungen - neue Entwicklungen in der Schlafmedizin. Psycho, 1996; 22: 613.
  • Riemann D, Backhaus J, Voderholzer U, Hohagen F: Gesundheitspolitische Relevanz des Problembereichs Schlafstörungen. In: Riemann D, Backhaus J (Hrsg.): Behandlung von Schlafstörungen. Ein psychologisches Gruppenprogramm. Beltz Psychologie Verlagsunion, 1996; 1-11.
  • Riemann D, Voderholzer U, Backhaus J, Hornyak M, Kiemen A, Venegas M, Hohagen F: Medikamentöse und psychotherapeutische Behandlung von Schlafstörungen. Psycho, 1996; 22: 638-644.

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