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Forschungsbericht]

Kombinierte Schlafentzugs- und Schlafphasenvorverlagerungstherapie (Sleep Phase Advance) bei Patienten mit endogener Depression.

Projektbeschreibung:
Ausgehend von Anwendungsbeobachtungen wurde im Rahmen des vorliegenden Projektes eine kombinierte Schlafentzugsbehandlung mit einer nachfolgenden Schlafphasenvorverlagerung bzw. -rückverlagerung im Hinblick auf die antidepressive Effektivität verglichen. Insgesamt wurden im Rahmen der Studie 40 Patienten untersucht, die positiv auf Schlafentzug reagierten. In der Phasenvorverlagerungsgruppe durften die Patienten in der ersten Nacht nach Schlafentzug zwischen 17 und 24 Uhr schlafen, anschließend wurde pro Nacht die Schlafzeit um eine Stunde wieder an den ursprünglichen Rhythmus angenähert. In der Schlafphasenrückverlagerungsgruppe durften die Patienten nach Schlafentzug erst um 2.30 Uhr morgens schlafen, anschließend wurde die Schlafzeit in den nächsten Nächten pro Nacht um eine halbe Stunde vorverlagert, bis wieder die ursprüngliche Schlafenszeit von 23 Uhr bis 6 Uhr erreicht wurde. Die Ergebnisse belegten deutlich eine Überlegenheit der Schlafphasenvorverlagerung gegenüber der -rückverlagerung entsprechend unserer Ausgangshypothese. Interessanterweise zeigte sich in beiden Gruppen bei den Patienten, die auf die Therapie ansprachen, keine Besserung des Schlafs zu Ende der Therapie, d.h. Anomalien des REM-Schlafs und Störungen der Schlafkontinuität persistierten trotz guter klinischer Besserung. Ausgehend von diesen Untersuchungen wurde eine Multizenterstudie zu einem verkürzten Schlafphasenvorverlagerungsdesign begonnen.
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.07.1994
Projektende: 31.07.1996
Projektleitung:
Riemann D, Hohagen F, Berger M

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Zentrum für Psychische Erkrankungen (Department)
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Hauptstrasse 5
79104 Freiburg

Telefon: +49 / 761 / 270-6501 / -6502
Fax: +49 / 761 / 270-6619
http://www.uniklinik-freiburg.de/psych/live/
Finanzierung:

  • DFG, DFG

Projektbezogene Publikationen:

  • Albert R, Merz A, Schubert J, Ebert D: Schlafentzug und anschließende Schlafphasenvorverlagerung bei depressiven Episoden. Nervenarzt, 1998; 69: 66-69.
  • Riemann D, Berger M: Sleep disorders and mental disorders. Current Opinion in Psychiatry, 1998; 11: 327-331.
  • Berger M, Vollmann J, Hohagen F, König A, Lohner H, Voderholzer U, Riemann D: Sleep deprivation combined with consecutive phase advance therapy as a fast acting therapy in depression: An open pilot trial in medicated and unmedicated patients. Am J Psychiatry, 1997; 154: 870-872.
  • König A, Riemann D, Hohagen F, Edali N, Faller C, Berger M: Schlafentzug und anschließende Schlafphasenvorverlagerung als Therapieverfahren bei therapieresistenten Depressionen. In: Bauer M, Berghöfer A (Hrsg.): Therapieresistente Depressionen. Springer, 1997; 198-213.
  • Riemann D: Modelle der veränderten Schlafregulation in der Depression. In: Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, Schulz H (Hrsg.): Kompendium Schlafmedizin für Ausbildung, Klinik und Praxis. ecomed, 1997.
  • Riemann D, Hohagen F, König A, Schwarz B, Gomille J, Voderholzer U, Berger M: Advanced vs. normal sleep timing: effects on depressed mood after response to sleep deprivation in patients with a major depressive disorder. J Affect Disord, 1996; 37: 121-128.

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