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Forschungsbericht]

Herbal safety in pregnancy – Treatment options for nonpsychotic mental diseases

Projektbeschreibung:
In der medizinischen Versorgung ist eine Schwangerschaft eine herausfordernde Zeit. Im Vordergrund stehen das Wohlbefinden der Frau und des ungeborenen Kindes. Von besonderer Relevanz ist dies bei der Behandlung von nichtpsychotischen psychischen Störungen, die häufig bei Schwangeren vorkommen. Denn sowohl eine Behandlung mit auf das zentrale Nervensystem wirkenden Medikamenten wie auch keine Behandlung können negative Auswirkungen haben. Einige pflanzliche Präparate (Phytopharmaka) besitzen sedative, anxiolytische oder antidepressive Eigenschaften. Diese Präparate werden oft als sicher empfunden, entsprechend kann ihre Einnahme während der Schwangerschaft häufig sein. Die Sicherheit von Phytopharmaka wurde bisher jedoch nur in Ausnahmefällen geprüft; der Prozess ist im Allgemeinen sehr anspruchsvoll. Bei den aktiven Bestandteilen der Phytopharmaka handelt es sich um Mehrkomponentenmischungen, von denen viele bei oraler Verabreichung durch die intestinale Mikrobiota und sobald sie den systemischen Blutkreislauf erreicht haben durch die Leber metabolisiert werden. Hinzu kommt, dass einige dieser Verbindungen das ungeborene Kind über die Plazenta erreichen könnten. Das Projekt hat zum Ziel, die Sicherheit häufig verwendeter Phytopharmaka für die Behandlung von nicht-psychotischen psychischen Störungen während der Schwangerschaft zu untersuchen. Hauptziele des Projekts sind: (1) Beschreibung der Verwendung von Phytopharmaka während der Schwangerschaft; (2) Analysen ihrer Metabolisierung durch die Darmflora und die Leber; (3) Bewertung der Zytotoxizität und Genotoxizität; (4) Untersuchung der intestinalen Absorption; (5) Vorhersage von Hormonstörungseffekten und möglichen Arzneimittelwechselwirkungen; (6) Bewertung der Auswirkungen auf die Funktion von immunkompetenten Zellen; und (7) Plazentazellen; sowie (8) die Untersuchung ihrer Überwindung der Plazentaschranke. Mit Ausnahme des ersten Punktes (1), der Gegenstand einer Umfrage ist, werden alle Ziele mit modernsten experimentellen (In-vitro-) Modellen abgedeckt. Eine intensive Kooperation zwischen dem Universitätsspital Zürich (Klinik für Geburtshilfe, Forschungsgruppe Perinatale Pharmakologie und Biochemie), der Universität Basel (Abteilung für Pharmazeutische Biologie) und dem Universitätsklinikum Freiburg (Institut für Infektionsprävention und Krankenhausepidemiologie, Abteilung für Integrative Medizinische Forschung) ermöglicht den Einsatz dieser breiten Palette experimenteller Modelle. Kenntnisse darüber, ob pflanzliche Zubereitungen als sicher gelten, werden eine rationale Grundlage bieten, um Entscheidungen über die Behandlung von nicht-psychotischen psychischen Störungen während der Schwangerschaft zu treffen. Die Berücksichtigung des Darm- und Leberstoffwechsels ist ein völlig neuer Ansatz in der Risikobewertung von Phytopharmaka. Der Ansatz und die im Projekt entwickelte Methodik werden allgemein für zukünftige Pharmakologie- und Sicherheitsstudien im Bereich der Phytomedizin von höchster Relevanz sein.

Ansprechpartner: Gründemann C
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.02.2018
Projektende: 31.01.2022
Projektleitung:
Gründemann C

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene

Breisacher Str. 115 B
79106 Freiburg

Telefon: 0761-270-82060
Fax: 0761-270-82030
http://www.uniklinik-freiburg.de/iuk/live/index.html
Finanzierung:

  • Schweizerisches Nationalfonds, Sonstiges

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