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Forschungsbericht]

Deutsche Verwaltungskultur im besetzten Elsass, 1940-45. Ein Teilprojekt des von der Landesstiftung Baden-Württemberg geförderten Gesamtprojekts „Geschichte der Landesministerien Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus"

Projektbeschreibung:
Ein Teilprojekt des von der Landesstiftung Baden-Württemberg geförderten Gesamtprojekts „Geschichte der Landesministerien Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus" Ziel des Gesamtprojekts ist es, die Tätigkeit der Landesministerien Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus aufzuarbeiten. Dabei richtet sich der Fokus auf die ideologischen, personellen und inhaltlichen Verstrickungen der damaligen Landesministerien in die nationalsozialistische Herrschaft: Welche Handlungsspielräume hatte die Landesverwaltung im gleichgeschalteten NS-Staat? Spielten regionale Faktoren (bspw. unterschiedliche Beamtentraditionen) eine Rolle? Gemäß dem Ansatz einer „Public History" steht das Projekt von Beginn an in regem Austausch mit der Öffentlichkeit. So soll u.a. mithilfe einer eigens eingerichteten, interaktiven Webseite eine innovative Form des historischen Forschens und Schreibens praktiziert werden. Deutsche Verwaltungskultur im besetzten Elsass, 1940-45 Mein Forschungsprojekt widmet sich der Rolle der badischen Landesministerien und ihrer Bediensteten in der Zivilverwaltung des ab 1940 besetzten Elsass. Chef der Zivilverwaltung und Vertreter von Partei und Reichsregierung war der badische Gauleiter und Reichsstatthalter Robert Wagner. Sein Verwaltungsstab setzte sich jedoch größtenteils aus Beamten und Angestellten der badischen Landesverwaltung zusammen, deren Handeln - besonders das der mittleren und unteren Dienstränge - anhand von kultur-, geschlechter- und alltagsgeschichtlichen Ansätzen erkundet werden soll: Wie sah das soziale und kulturelle Profil dieser Mittelsmänner und -frauen aus? Welche Wertvorstellungen, professionellen Ansprüche und persönlichen Ziele, sowie welche alltäglichen Arbeitspraktiken und Lebenserfahrungen prägten sie? Das Projekt möchte mit dieser empirischen Untersuchung des alltäglichen Verwaltens zu einem differenzierten Verständnis des Funktionierens von NS-Staatlichkeit beitragen. Öffentliche Fürsorge und Gewalt im nationalsozialistischen Baden und Elsass In einer vertiefenden Studie möchte ich mich mit der Frage nach dem Zusammenhang von Gewalt und Fürsorge im nationalsozialistischen Baden und Elsass beschäftigen. Anhand von Fallstudien, die das Tagesgeschäft einiger ausgesuchter Unterabteilungen der staatlichen Versorgung (für Arme, Kriegsversehrte, Umsiedler, Witwen... ) nachzeichnen, soll herausgearbeitet werden, welche Formen von Zwang bürokratisch-verwaltendes Handeln ergänzten, unterstützten oder auch modifizierten. Alltäglich akzeptierte, „unspektakuläre" Formen von Gewalthandlungen und -androhungen, die angesichts der extremen Gewalt des nationalsozialistischen Terrors nur selten oder gar nicht zur Sprache kommen, stehen hierbei im Mittelpunkt. Durch die vergleichende Perspektive sollen insbesondere Parallelen und Unterschiede 'fürsorglicher' Gewalt und Disziplinierung gegenüber der badischen und der elsässischen Bevölkerung identifiziert werden. Schließlich will das Projekt auch die geschlechtliche Zuschreibung von weiblicher Fürsorge einerseits und männlicher Gewalt andererseits genauer untersuchen und hinterfragen.

Ansprechpartner: Marie Muschalek
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.08.2014
Projektende: 14.07.2017
Projektleitung:
Paletschek, Sylvia, (bearbeitet von Marie Muschalek)

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Historisches Seminar
Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte
Rempartstr. 15
79085 Freiburg

Telefon: 0761-203-3453
Fax: 0761-203-5489
Email: sekretariat.paletschek@geschichte.uni-freiburg.de
https://www.paletschek.uni-freiburg.de

Mitarbeiter:
  • Muschalek
  • Marie
  • Zink
  • Isabelle
Kooperationspartner
Universität Heidelberg
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