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Forschungsbericht]

Gemeinschaftliche Landnutzung als Chance für den Naturschutz? Das Beispiel der Waldgemeinschaften

Projektbeschreibung:
In bestimmten Regionen Deutschlands finden sich gehäuft altrechtliche Waldgemeinschaften, die in der Regel einen genossenschaftlichen Charakter aufweisen. So sind beispielsweise in Nordrhein-Westfalen 4,5 % der Waldfläche (40.000 ha) in gemeinschaftlichem Besitz. Bedingt durch ihre Entstehungsgeschichte ist das Feld dieser Gemeinschaften sehr heterogen. Viele Waldgemeinschaften sind untrennbar mit der Niederwaldnutzung verknüpft. Auch heute noch bewirtschaften einige Gemeinschaften Stockausschlagswälder zur Brennholzgewinnung, obschon der Anteil der Hochwald- Flächen inzwischen ungleich höher ist. Aufgrund divergierender Zielsetzungen und Wirtschaftsweisen der Gemeinschaften ist ein vergleichsweise weites Spektrum von Waldbildern entstanden, was Effekte für den Naturschutz vermuten lässt. Ziel dieses Projektes ist es, innerhalb von zwei Fokusregionen (Saarland, südl. Rheinland-Pfalz / Siegerland, Sauerland) altrechtliche Waldgemeinschaften und ihre Wälder zu untersuchen. Grundlage ist eine Erhebung der ausgebildeten Waldstrukturen auf verschiedenen räumlichen Ebenen anhand einer Auswahl von Gemeinschaften mittels Methoden der Landschaftsanalyse. Die dokumentierten Strukturen werden vor dem Hintergrund der naturräumlichen Gegebenheiten, der Nutzungsgeschichte sowie Zielen und Aktivitäten der Gemeinschaften betrachtet. Dabei kommen neben Literaturauswertungen Methoden der qualitativen Sozialforschung zum Einsatz. Somit werden die Ursachen für die Diversität der Gemeinschaftswälder beleuchtet, wobei auch möglichen Effekten des gemeinschaftlichen Wirtschaftens nachgegangen wird. Auf diese Weise wird neben der Erhebung der vorhandenen Strukturen ein Beitrag zur Beantwortung der Frage geleistet, inwieweit gemeinschaftliche Landnutzung Wirkungen auf landschaftliche Parameter entfalten kann und unter welchen Voraussetzungen sich Effekte für den Naturschutz einstellen.

Weitere Informationen: http://www.landespflege-freiburg.de/forschung/waldgemeinschaften.html
Ansprechpartner: Oelke M
Tel: 203-9484
Email: manuel.oelke@landespflege.uni-freiburg.de
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.11.2012
Projektende: 31.10.2015
Projektleitung:
Manuel Oelke

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Finanzierung:

  • Stipendium Landesgraduiertenförderung

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