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Forschungsbericht]

50 Jahre Biberwiedereinbürgerung in Deutschland – Die Einbindung einer Tierart in den Gewässerschutz.

Projektbeschreibung:
Die Rückkehr der FFH-Art Biber birgt Konfliktpotential mit der Landnutzung. Gleichzeitig kann der Biber einen erheblichen Beitrag zur Aufwertung aquatischer Ökosysteme leisten. Unser Forschungsvorhaben untersucht Möglichkeiten, die Wirkungen des Bibers effizienter im Gewässerschutz und Feuchtgebietsrenaturierungen zu nutzen. Rund 200 Jahre lang war der Biber bis auf wenige Restvorkommen in Deutschland ausgerottet. Im Verlauf der vergangenen fünf Jahrzehnte breitete sich der Biber erfolgreich in den Gewässersystemen Deutschlands aus und kommt heute in nahezu allen Bundesländern vor. Bei seiner Ausbreitung trifft der Nager auf eine intensiv vom Menschen genutzte und veränderte Landschaft. Die sich hier-aus ergebenden Nutzungskonflikte drohen, die wichtige ökologische Rolle des Bibers aus der Wahrnehmung der Menschen zu verdrängen und die Tierart zum Problemtier und Schädling abzustempeln. Bereits seit längerem versucht der Naturschutz mit einem umfangreichen Schadensmanagement und intensiver Öffentlichkeitsarbeit einem solchen Meinungsbild entgegenzuwirken. Trotzdem wird der Bedarf an zusätzlichen Konzeptionen und Strategien, die sich in heutiger Zeit vor allem mit der Einbindung des Bibers in die Landschaftsplanung und die Naturraumentwicklung befassen müssen, immer deutlicher. Wasser ist ein zentrales Element unserer Ökosysteme. Durch seine Lebensweise ist der Biber an Gewässer gebunden. Gleichzeitig ist der Nager ein zentraler Faktor für die Gestaltung aquatischer Lebensräume. Damit steht diese Tierart heute mehr denn je im Zentrum der Überlegungen, wenn es darum geht, aktuellen Herausforderungen wie dem Klimawandel und dem Verlust der biologischen Vielfalt zu begegnen. Wir streben an, das derzeitige Wissen zum Bibermanagement zusammenzu-führen und in aufgearbeiteter Form der Gesellschaft, den in der Landschafts-planung und Naturraumentwicklung tätigen Akteuren sowie politischen Entscheidungsträgern zugänglich zu machen. Dabei gilt ein besonderes Augenmerk den durch die DBU geförderten Projekten in diesem Bereich. Basierend auf dieser Grundlage werden wir erstmals konkrete Empfehlungen formulieren, die zur Entwicklung von Konzepten zum Umgang mit dem Biber auf Landschafts-ebene und zur Einbeziehung der Tierart in die Naturraumentwicklung herangezogen werden können.

Ansprechpartner: Kaphegyi T
Tel: 203-3642
Email: thomas.kaphegyi@landespflege.uni-freiburg.de
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.02.2012
Projektende: 31.07.2013
Projektleitung:
Dr. Thomas Kaphegyi, Yvonne Christoffers

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Professur für Landespflege
Prof. Dr. Konold
Tennenbacher Str. 4
79106 Freiburg

Telefon: +49 761 203-3635
Fax: +49 761 203-3638
Email: lpflege@landespflege.uni-freiburg de
http://www.landespflege-freiburg.de
Kooperationspartner
Umweltzentrum Schloss Wiesenfelden; Hochschule Weihenstephan-Triesdorf; Naturschutzzentrum Bad Wurzach; Living Rivers Foundation
Finanzierung:

  • DBU

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