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Forschungsbericht]

Partizipation als Lösung im Konflikt um Hochwasserrückhalteräume? – Eine vergleichende Untersuchung von Planungsprozessen am Rhein in Deutschland

Projektbeschreibung:
„Den Flüssen mehr Raum geben“ – diese Forderung hat durch die Hochwasserereignisse der letzten Jahrzehnte zunehmend an Bedeutung und gesellschaftlicher Akzeptanz gewonnen. Die Errichtung von Hochwasserrückhalteräumen entlang der Flussläufe ist eine von vielen Maßnahmen, die Schäden im Hochwasserfall vermeiden bzw. minimieren sollen. Doch trotz des grundsätzlichen gesellschaftlichen Konsenses über die Notwendigkeit von Rückhalteräumen kommt es zu Konflikten, wenn konkrete Flächen für die Hochwasserrückhaltung bereitgestellt werden sollen. Partizipative Verfahren können – eingebettet in ein weitere informationelle, rechtliche und finanzielle Instrumente umfassendes Konfliktmanagement - zur Bewältigung derartiger Konflikte beitragen. Ihr Einsatz setzt jedoch die Beachtung entsprechender Rahmenbedingungen und Erfolgsfaktoren voraus. Anliegen des Forschungsprojektes war es daher, Potenziale und Grenzen von Partizipation bei der Planung von Hochwasserrückhalteräumen auszuloten. Dabei wurden folgende Fragestellungen bearbeitet: • Welche Faktoren (wie z.B. Eigentumsverhältnisse, Landnutzung) beeinflussen die Intensität des Konfliktes zwischen Verwaltung und Gemeinden? • Welche Instrumente (z.B. politische Entscheidungen, Entschädigungsregelungen, Moderationsverfahren, rechtlich verankerte Planungsprozesse) werden derzeit von Verwaltung und Politik zur Konfliktlösung und -vermeidung eingesetzt? • Welche Faktoren und Rahmenbedingungen tragen zu einem erfolgreichen Partizipationsprozess bei der Ausweisung von Hochwasserrückhaltebecken bei? Mit Hilfe von Methoden der qualitativen Sozialforschung (Dokumentenanalyse, problemzentrierte Experteninterviews, Fokusgruppendiskussion) wurden innerhalb von vier Fallstudien entlang des deutschen Rheines (Baden-Württemberg: Kulturwehr Breisach, Rheinland-Pfalz: Ingelheim, Hessen: Trebur, Nordrhein-Westfalen: Köln-Porz-Langel/Niederkassel) Erfolgsfaktoren für die Öffentlichkeitsbeteiligung identifiziert und in Form von Handlungsempfehlungen für die Planung von Hochwasserrückhalteräumen aufbereitet. Das Projekt war in den Forschungsverbund FOWARA („Problems in the realisation of forested water retention areas: natural and social scientific studies in the river Rhine catchment, www.fowara.org) integriert.

Ansprechpartner: Regina Rhodius
Tel: 0761/203-3709
Email: regina.rhodius@ifp.uni-freiburg.de
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 15.11.2003
Projektende: 31.07.2006
Projektleitung:
Regina Rhodius

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Professur für Forst- und Umweltpolitik
Prof. Dr. Kleinschmit
Tennenbacher Str. 4
79106 Freiburg i. Br.

Telefon: 0761/203-3713
Fax: 0761/203-3705
http://portal.uni-freiburg.de/ifp
Finanzierung:

  • INTERREG IIIB NWE, EU

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