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Forschungsbericht]

Einfluss der Hornhautdicke auf den Unterschied zwischen applanatorisch und direkt intraokular gemessenem Augeninnendruck bei Patienten mit 1. krankhaften Hornhautveränderungen 2. bereits transplantierter Hornhaut 3. normaler Hornhaut 4. höherer Kurzsichtigkeit

Projektbeschreibung:
Die applanatorische Tonometrie nach Goldmann zur Bestimmung des Augeninnendrucks ist seit 1958 der klinische Goldstandard [Goldmann, 1957 #13; Goldmann, 1961 #5]. Der damit ermittelte Druckwert ist zusammen mit dem Gesichtsfeld und der Sehnervenexkavation für die Einschätzung und Behandlung eines Glaukoms und einer okulären Hypertension entscheidend. Die exakte Druckübertragung vom Augeninneren auf die Hornhautoberfläche setzt dabei einen idealisierten Aufbau der menschlichen Hornhaut voraus (Hornhaut als regelmässig aufgebaute Teilschale). Gibt es Abweichungen von diesem idealisierten Aufbau, sind die Voraussetzungen für die exakte applanatorische Messung nicht mehr gegeben. Solche Abweichungen können durch Unregelmäßigkeiten im Grundgerüst der Hornhaut entstehen (z.B. Narben wie bei Studienteil 1 oder nach perforierender Keratoplastik wie bei Studienteil 2). Es werden aber auch Abweichungen der Hornhautdicke von der Norm für falsche Messergebnisse verantwortlich gemacht (Studienteil 3). Bei Kurzsichtigkeit könnte ein möglicherweise verfälschender Einfluss des Augenaufbaus besondere Bedeutung haben, da das myope Auge empfindlicher auf einen grenzwertigen oder erhöhten Augendruck mit Schädigung im Sinne eines Glaukoms reagiert (Studienteil 4). Es gibt seit wenigen Jahren die Möglickeit, den Augendruck intraokular zu messen [Madjlessi, 2000 #1; Marx, 1999 #2]. Diese Messung ist im Gegensatz zu der applanatorischen Messung nicht von der Hornhaut abhängig. Bei krankhaften Hornhautveränderungen ist die direkte intraokulare Druckmessung genauer. Das dafür erforderliche Instrumentarium wurde von der Firma Geuder/ Heidelberg in Zusammenarbeit mit der Universitäts-Augenklinik Düsseldorf entwickelt. Sowohl dort, als auch an der Freiburger Universitäts-Augenklinik wurde bereits mit diesem Instrumentarium gearbeitet [Feltgen, 2000 #4; Feltgen, 2003 #6]. Die Eingriffe wurden zumeist an Patientenaugen vorgenommen, bei denen der Verdacht auf eine verfälschte applanatorische Messung durch eine veränderte Hornhaut bestand und die exakte Bestimmung des Augeninnendrucks für die weitere therapeutische Entscheidung unbedingt erforderlich war. Insgesamt wurden 400 Patientenaugen (543 Eingriffe) gemessen. Bei keiner Messung kam es zu Komplikationen. Das vorliegende Studienprotokoll geht von folgender Vorstellung aus: der mittels intraokularer Drucksonde gemessene Augeninnendruck spiegelt den „wahren“ intraokularen Druck sicherlich am genauesten wider. Wenn man den Augendruck nun gleichzeitig applanatorisch und intraokular messen und die Differenz dieser beiden Werte mit der Hornhautdicke korrelieren würde, könnte es möglich sein, den „wahren“ intraokularen Druck im weiteren Krankheitsverlauf ohne weitere intraokulare Messung – und damit ohne eine weitere Operation – nur durch die Hornhautdicke und den applanatorischen Augendruck ausreichend genug abschätzen zu können.

Ansprechpartner: Herr Dr. Jehle
Tel: 0761-270-4001
Email: feltgen@aug.ukl.uni-freiburg.de
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.04.2004
Projektende: 31.12.2008
Projektleitung:
Dr. N. Feltgen
Stellvertretung: Frau Dr. Herrmann
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Augenklinik
Abteilung Allgemeine Augenheilkunde mit Poliklinik
Killianstrasse 5
79106 Freiburg

Telefon: +49 (761) 270-40060
Fax: +49 (761) 270-40630
Email: augenklinik.direktion@uniklinik-freiburg.de
http://www.uniklinik-freiburg.de/augenklinik.html
Schlagworte:

    Augendruck, Augeninnendruck, Hornhaut, Keratoplastik, Glaukom

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