MT-MMPs in Hirntumoren

Trotz aller Fortschritte der modernen Medizin haben primäre Hirntumore nach wie vor eine äußerst schlechte Prognose. Insbesondere die diffuse Infiltration des umliegenden Hirngewebes durch Gliomzellen macht die vollständige Resektion eines glialen Tumors unmöglich. Eine therapeutische Inhibition einer weiteren Gliominfiltration nach der Erstdiagnose könnte daher die Progression der Erkrankung verlangsamen und damit eine Verlängerung der Überlebenszeit bedingen. Vermutlich kommt membranständigen Matrix Metalloproteinasen (MT-MMPs) für das infiltrative Potential von Gliomzellen eine entscheidende Rolle zu. Im beantragten Projekt wollen wir die Expression der 6 bekannten MT-MMPs in humanen Gliomen untersuchen und mit der Expression der entsprechenden Gene in experimentellen, nicht infiltrativ wachsenden Gliomen in Mäusen vergleichen. Aus diesem Vergleich erwarten wir Hinweise auf für die Infiltration relevante MT-MMP Gene. In einem zweiten Schritt wollen wir dann stabil mit MT-MMP cDNAs transfizierte Mausgliomzellen in das Maushirn implantieren und die Infiltration des umliegenden Hirngewebes untersuchen. Aus diesen Untersuchungen erwarten wir grundlegende Erkenntnisse in bezug auf das infiltrative Verhalten der Gliome, die für neuartige Ansätze in der Gliomtherapie anwendbar sein könnten.

Projektbeginn: 01.09.2004
Projektende: 31.08.2006

Pagenstecher A

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Department Neurozentrum
Institut für Neuropathologie
Breisacher Str. 64
79106 Freiburg

Telefon: 0761-270-51060
Fax: 0761-270-50500

• Wilhelm Sander, Stiftung

• Pagenstecher A, Wussler EM, Opdenakker G, Volk B, Campbell IL: Distinct expression patterns and levels of enzymatic activity of matrix metalloproteinases and their inhibitors in primary brain tumors. J Neuropath Exp Neur, 2001; 60 (6): 598-612.