Rationale und rationelle EBV-Diagnostik im Leistungssport: Evaluation von Quer- und Längsschnittdaten bei Ausdauerathleten unterschiedlicher Leistungsklassen.

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In den vergangenen Jahren wird immer häufiger der Zusammenhang zwischen Epstein-Barr-Virusinfektionen und einer relevanten Leistungsminderung bei Hochleistungsathleten diskutiert. Da keine klaren Daten über Prävalenz, Inzidenz und Umgang mit entsprechenden serologischen Befunden besteht ist die Verunsicherung bei Trainern und betroffenen Athleten immens und ein erheblicher Klärungsbedarf vorhanden. Anhand von aktuell in Freiburg betreuten Disziplingruppen (Ski nordisch, Biathlon, Radsport), sollen Daten zu dieser Fragestellung erhoben werden. Mittels eines doppelten Studiendesigns, soll ein praxisrelevantes virologisches Procedere ausgearbeitet werden, mit dessen Hilfe frische EBV-Infektionen schnell und sicher diagnostiziert bzw. ausgeschlossen (!) werden können. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die nicht seltenen aberranten serologischen Konstellationen gelegt, die bisher nur durch die Verwendung des Lineassays (Mikrogen, München) mit rekombinanten Antigenen in Kombination mit Aviditätsbestimmung eindeutig diagnostiziert werden können. Erster Teil der Untersuchung ist eine Fall-Vergleichs-Studie bei welcher der aktuelle EBV-Status von 300 Hochleistungsathleten mit dem von 300 altersentsprechenden Kontrollen verglichen wird. Im zweiten Teil der Studie werden die Titerverläufe von 20 gesunden Leistungssportlern, sowie frisch EBV-Infizierten Athleten im Verlauf untersucht, um den Einfluß körperlicher Belastung auf die verwendeten Nachweismethoden zu überprüfen und im Falle frischer Infektionen Richtlinien für den Umgang mit der EBV-Erkrankung für die Praxis zu erarbeiten (Einzelfallbeschreibungen). Sämtliche Probandenseren werden mittels Immunoblot Lineassays auf der Basis rekombinanter Antigene untersucht. Hierbei handelt es sich um ein durch Mikrogen und die Virologie in Freiburg entwickeltes und evaluiertes Verfahren. Durch die Kombination der rekombinanten EBV-Proteine p54 und p138 (EA-Komplex), p23 und p18 (VCA-Komplex), sowie p72 (EBNA-1) kann hierbei durch einen einzigen IgG-Test im Blot eine abschließende und sichere Befundung erfolgen. Dieses Verfahren ist bereits für die Routinediagnostik etabliert und soll mit Hilfe der vorliegenden Untersuchung auch für Hochleistungssportler evaluiert werden. Die Tests erfolgen mit speziell für diese Studie angefertigten Teststreifen, die zusätzlich das bisher kommerziell nicht erhältliche Antigen BZLF-1 enthalten. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Implementierung eines genauen, schnellen und kostengünstigen Nachweisverfahrens zur Bestimmung des EBV-Status bei Sportlern und insbesondere Hochleistungssportlern. Mittelfristig könnte auf der Basis dieser Untersuchungen eine bundesweite Serviceleistung im Sinne eines EBV-Testzentrums angeboten werden (z.B. als OSP assoziiertes Angebot), mit dessen Hilfe fragliche EBV-Infektionen innerhalb von 2-3 Tagen beurteilt werden könnten. Bei der zuletzt zunehmenden Bedeutung dieser Fragestellung im Hochleistungssport wäre dies - sowohl die Leistungsfähigkeit, als auch die Gesundheitsfürsorge betreffend - ein bedeutender Fortschritt in der Versorgung von Spitzensportlern innerhalb Deutschlands.

Additional information: http://www.ukl.uni-freiburg.de/microbio
contact person: Prof. Dr. Georg Bauer
Phone: (0761) 203-6595
Email: tgfb@ukl.uni-freiburg.de

Start of project: 2003
End of project: 2003

Albert-Ludwigs-University Freiburg
Bauer Georg, Wolfarth Bernd (Sportmedizin)
Department für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene
Institut für Virologie
Hermann-Herder-Strasse 11
79104 Freiburg
Germany

Phone: +49 761 203 6534
Fax: +49 761 203 6626
http://www.virologie.uniklinik-freiburg.de
Actual Research Report

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• Bauer G: Epstein-Barr-Virus: Bedeutung und Möglichkeit der Labordiagnostik. Therapeutische Umschau, 1994; 51: 558-562.
• Bauer G.: Die Aussagemöglichkeiten der Epstein-Barr-Virusdiagnostik. Internist, 1992; 33: 586-592.