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Quantitative EBV-Antikörperbestimmung mithilfe rekombinanter Antigene im Lineassay: Erhöhung der Aussagekraft, Sicherheit und Geschwindigkeit der Testdurchführung bei gleichzeitiger Kostensenkung.

Description of the project:
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Die EBV-Diagnostik besitzt eine große differentialdiagnostische Bedeutung, da die Symptomatik der akuten EBV-Infektion mit vielen klinischen Bildern überlappen kann, die durch andere Erreger oder Ursachen hervorgerufen werden. Die durch die EBV-Infektion verursachte polyklonale Stimulation stellt darüber hinaus ein bisher unterschätztes diagnostisches Problem dar. Die EBV-Serologie weist ein hohes Maß an Variabilität auf. Durch Verwendung der Marker VCA-IgG, VCA-IgM und Anti-EBNA-1 können nicht alle Fälle eindeutig geklärt werden. So zeigen beispielsweise nicht alle akuten EBV-Infektionen eine nachweisbare VCA-IgM-Antwort, so daß hier Teststrategien, die nur auf der Bestimmung von VCA-IgG und VCA-IgM beruhen, zu einer falschen Schlußfolgerung führen. Andererseits kann eine VCA-IgM-Antwort in seltenen Fällen auch monatelang persistieren und dadurch eine frische Infektion vortäuschen. Positives Anti-EBNA-1 beweist eine abgelaufene EBV-Infektion und stellt in Kombination mit positivem VCA-IgG die einzige eindeutige serologische Konstellation dar. Negatives Anti-EBNA-1 (bei gleichzeitig positivem VCA-IgG) kann entweder eine akute EBV-Infektion anzeigen oder durch sekundären Anti-EBNA-1-Verlust bei Immunsuppression verursacht sein. Außerdem entwickeln rund 5 % der Infizierten niemals nachweisbares Anti-EBNA-1 und täuschen damit lebenslang die serologische Situation einer akuten EBV-Infektion vor. Die Abgrenzung primärer Anti-EBNA-1-Negativität bei akuter EBV-Infektion einerseits, von Anti-EBNA-1-Verlust und fehlender Anti-EBNA-1-Bildung andererseits, stellt das größte Problem der EBV-Serologie dar. Die hier aufgezeigten Probleme der EBV-Diagnostik werden in unserem Institut seit einiger Zeit mithilfe des Immunoblots mit rekombinanten Antigenen (Mikrogen) gelöst. Die im IFT unlösbaren Fälle mit antizellulärer Reaktivität werden sicher als Seronegative, akute oder abgelaufene Infektionen erkannt. Durch die Entdeckung eines zweiten späten Markers, des p18-IgG (gemessen im Immunoblot [Mikrogen]) wurde das Problem der Anti-EBNA-1-IgG-Verluste vollständig gelöst. p18-IgG wird nämlich im Gegensatz zu Anti-EBNA-1 (p72-IgG) bei Immunsuppression nicht verloren oder vermindert. Bei gesunden Personen, die kein Anti-EBNA-1 entwickeln, kann aufgrund des positiven p18-IgG ein sicherer Ausschluß einer akuten Infektion erfolgen. Unter Verwendung der rekombinanten EBV-Proteine p54 und p138 (EA-Komplex), p23 und p18 (VCA-Komplex) und p72 (EBNA-1) kann durch einen einzigen IgG-Test im Blot in der Regel eine abschließende und sichere Befundung erfolgen. Aufgrund der von uns etablierten Quantifizierbarkeit des Blots läßt sich, wenn immer notwendig auch eine Aviditätsbestimmung durchführen, die eine Differenzierung zwischen sehr frischen, kürzlichen und länger zurückliegenden EBV-Infektionen ermöglicht. Durch Verwendung des Immunoblots wird die EBV-Serologie nicht nur aussagekräftiger, sicherer, schneller und automatisierbar, sondern insgesamt auch kostengünstiger. Ziel dieses Projektes ist es, eine umfassende Test- und Befundungsstrategie zu entwickeln, die es erlaubt, auch bei aberranten serologischen Konstellationen schnell zu einem sicheren Befund zu gelangen. Die für die EBV-Diagnostik gezeigten Probleme der auf IgM-Bestimmung basierenden Diagnostik gelten auch für andere Virussysteme. Exemplarisch wurde dies für die FSME- und Rötelnvirus-Diagnostik gezeigt. Durch Aviditätsbestimmung kann auch dort die Sicherheit der diagnostischen Aussage erhöht werden.

Additional information: http://www.ukl.uni-freiburg.de/microbio
contact person: Prof.Dr.Georg Bauer
Phone: (0761)203.6595
Email: tgfb@ukl,uni-freiburg.de
Runtime:
Start of project: 2000
End of project: 2003
Project Management:
Albert-Ludwigs-University Freiburg
Bauer Georg
Department für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene
Institut für Virologie
Hermann-Herder-Strasse 11
79104 Freiburg
Germany

Phone: +49 761 203 6534
Fax: +49 761 203 6626
http://www.virologie.uniklinik-freiburg.de
Actual Research Report
Financing:
  • Universität Freiburg
project-related publications:
  • Bauer G: Simplicity through complexcity: Immunoblot with recombinant antigens as the new gold standard in Epstein-Barr Virus serology. Int J Clin Lab Res, 2001; 47: 223-230.
  • Wolter T., Gassmann Ch., Vetter V., Bauer G.: Avidity determination: utilization of a basic immunological mechanism allows improvement of the serodiagnosis of infections. Clin Lab, 1997; 43: 125-135.
  • Bauer G: The rational basis for efficient Epstein-Barr-Virus (EBV) serology. Clin Lab, 1995; 41: 623-634.
  • Andersson A, Vetter V, Kreutzer L, Bauer G: the avidities of IgG directed against viral capsid antigen (VCA) or early antigen (EA): useful markers for a more significant Epstein-Barr virus serology J Med Virol, 1994; 43: 238-244.
  • Bauer G: Epstein-Barr-Virus: Bedeutung und Möglichkeit der Labordiagnostik. Therapeutische Umschau, 1994; 51: 558-562.
  • Sigel G, Schillinger M, Henninger K, Bauer G: IgA directed against early antigen of Epstein-Barr virus is no specific marker for the diagnosis of nasopharyngeal carcinoma J Med Virol, 1994; 43: 222-227.
  • Vetter V, Kreutzer L, Bauer G: Differentiation of primary form secondary anti-EBNA-1-negative cases by determination of avidity of VCA-IgG Clin Diagnostic Virol, 1994; 2: 29-29.
  • Bauer G.: Die Aussagemöglichkeiten der Epstein-Barr-Virusdiagnostik. Internist, 1992; 33: 586-592.