[Zurück zum
Forschungsbericht]

Tracing Knowledge Politics of Natural Hazard Risk Management at a Local Level - A Case Study in the Entlebuch Region (Switzerland)

Projektbeschreibung:
Unter dem Druck globaler gesellschaftlicher Herausforderungen, stellen zunehmende und sich intensivierende Risiken im Kontext von Naturgefahren eine erhebliche Herausforderung für viele Regionen in der Schweiz, darunter viele kleinere Berggemeinden, dar. In diesem Zusammenhang werden seit vielen Jahren u.a. Fortschritte in der Wissensproduktion und Risikokommunikation, um eine Akzeptanz von Maßnahmen des Risikomanagements zu erreichen angestrebt. Das zentrale Ziel dieses Projekt ist es, das Verständnis politischer Dimensionen von Wissensdynamiken im Naturgefahrenrisikomanagement zu erweitern und einen analytischen Rahmen für Untersuchungen von Gerechtigkeitsimplikationen zu entwickeln. Der empirische Fokus liegt dabei auf einer ländlichen Gemeinde in der Region Entlebuch (Kanton Luzern), dessen Entwicklung seit langem mit gesellschaftlichen Aushandlungen des Umgangs mit Naturgefahrepn verknüpft ist (z.B. Errichtung von Schutzbauten vor Murgängen, Einrichtung eines kommunalen Lawinendiensts). Anhand einer qualitativen Feldstudie werden ausgehend vom lokalen Kontext Prozesse und Kontexte der Wissensproduktion und -zirkulation und deren Wechselbeziehungen mit sozialen Prozessen der Raumproduktion skalenübergreifend analysiert. Konzeptionell bedient sich das Projekt Idee von socio-technical imaginaries (STI), um Verknüpfungen und Wechselwirkungen normativer, epistemischer und materieller Dimensionen des Risikomanagements zu untersuchen. Ausgehend von intensiven Auseinandersetzungen mit Alltagspraktiken und Deutungsmustern auf lokaler Ebene setzt der Beitrag historische und aktuelle raumbezogene Zukunftsvisionen in Bezug zu Aushandlungen des Umgangs mit Naturgefahren und damit einhergehenden Prozessen der Wissensproduktion und -zirkulation. Auf Grundlage von Interviews, informellen Gesprächen, Beobachtungen und Dokumentenanalysen auf lokaler, kantonaler und nationaler Ebene (z.B. mit Praktiker*innen, politischen Entscheidungsträger*innen, Wissenschaftler*innen, Anwohner*innen) wird der Frage nachgegangen, wie sich frühere und aktuelle Zukunftsvisionen (z.B. in Bezug auf die Entwicklung ländlicher Bergregionen oder die gesellschaftliche Bedeutung technischer Lösungen in Gesellschaft-Umwelt-Beziehungen) in Ausprägungen des Naturgefahrenrisikomanagements und damit zusammenhängenden Prozessen der Wissensproduktion und -zirkulation materialisieren. Dabei ist die Einordnung der jeweiligen Prozesse in skalenübergreifend wirksame sociotechnical imaginaries zentral.

Ansprechpartner: Rudloff A
Email: anna.rudloff@geographie.uni-freiburg.de
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.10.2022
Projektende: 31.03.2026
Projektleitung:
Rudloff A, Fünfgeld H
Stellvertretung: ++49(0)761 203-3571
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie

Schreiberstraße 20
79098 Freiburg i. Br.

Telefon: 203 - 3563
Email: humangeo@geographie.uni-freiburg.de
http://www.geographie.uni-freiburg.de/de
Aktueller Forschungsbericht