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Forschungsbericht]

Wissenschaftliche Begleituntersuchung einer neuen Technik zur elektro-maschinellen Wertholzästung

Projektbeschreibung:
Der Klimawandel bedingt den verstärkten Anbau klimatoleranter Baumarten wie Kirsche und die sich verschärfende Knappheit der Ressource Holz führen zwangsläufig zu einer effizienteren Nutzung der Waldresourcen. Einhergehend sind Maßnahmen zur Qualitätssteigerung wie die Wertholzästung notwendig. Die Wertholzästung ist bei totasterhaltenden Baumarten, wie Kirsche, Dougla-sie, Lärche und einigen anderen mehr, notwendige Maßnahme bei der Erzeu-gung von Wertholz. Bei der Beurteilung der Stammqualität ist die Astigkeit ein wesentliches Merkmal und zu 80-90 % sortierungsentscheidend mit den ent-sprechenden Folgen für den Verkaufspreis (Forstliche Versuchs- und For-schungsanstalt Baden-Württemberg 2000). Auch die Holzindustrie ist an guten Qualitäten mit geringem Astanteil interessiert, da ein geringer Astanteil für hö-here Bruchlast z. B. im Bauholz sorgt. Dem entgegen steht der hohe Aufwand der Wertästung mit den damit verbundenen hohen Kosten. Wertästung wird bislang mechanisch mit Hand- und Stangensägen und Aufstiegshilfen zur Hochentastung wie der Distelleiter oder dem Baumvelo durchgeführt. Die Durchschnittliche Entastungszeit beträgt 15-22 min./Baum in der Ästungsstufe 5-10 Meter mit der Distelleiter (Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg 2000). Maschinelle Wertästungssysteme schienen hier im Laufe der Jahre immer wie-der ein interessanter Ansatz zu sein, um den Aufwand und damit die Kosten sowie die Schwere der Arbeit zu senken. Bisherige Anstrengungen in Form von maschineller Ästung waren jedoch bislang nicht durchsetzungsfähig. Die Bewer-tungen von Maschinen vergangener Jahrzehnte fielen sehr unterschiedlich aus. Deshalb konnten sie sich nicht erfolgreich am Markt etablieren, wie Untersu-chungen z.B. an der Klettersäge KS31 zeigen (Sachsse 1985; Roeder 1990; Mus-song 1991; Düssel 1986). Probleme waren vor allem mechanischer Natur mit einem Verklemmen der Säge in größeren Baumhöhen und insbesondere Schä-den am geästeten Baum bzw. der Entastungsqualität. Mit der neuen maschinellen Entastungsmaschine „Lucano“ der Firma AgForTec GmbH, dessen neues Technikkonzept gerade im Patentverfahren ist, können mit einer andern Schnitttechnik als bisher genau diese Probleme gezielt in Angriff genommen werden. Die Entastungsmaschine befindet sich noch im Prototy-penstadium und Wissenschaftliche Untersuchungen existieren bislang nicht. In der hier beantragten Untersuchung soll die weitere Entwicklung bis zur Marktreife wissenschaftlich begleitet werden. Dabei ist festzustellen, wie hoch der tatsächliche Aufwand, die Produktivität und vor allem die Entastungsqualität dieser maschinellen Wertästung ist. Außerdem sollen Schäden an Rinde und Stamm untersucht werden, um eine Einschätzung zur Pfleglichkeit des Verfah-rens geben zu können.
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.03.2022
Projektende: 30.01.2024
Projektleitung:
Prof. Dr. Thomas Purfürst

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Professur für Forstliche Verfahrenstechnik
Prof. Dr. Thomas Purfürst
Werthmannstr. 6
79085 Freiburg

Telefon: 0761-203-3567
Fax: 0761-203-3763
Email: thomas.purfuerst@foresteng.uni-freiburg.de
http://www.foresteng.uni-freiburg.de
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