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Forschungsbericht]

Personalisierung: Subjektivierung und Autorität (Teilprojekt des SFB 948 "Helden, Heroisierungen, Heroismen")

Projektbeschreibung:
Heldinnen und Helden wird einerseits Autorität zugesprochen, weil und insofern ihnen gefolgt und zu ihnen aufgeschaut wird. Andererseits liefern sie Modelle der Selbstbeschreibung, Selbstformung sowie Handlungsorientierung und wirken in diesem Sinne subjektivierend. Heroische Autoritätsbindungen und heroische Subjektanrufungen verbindet eine Logik der Personalisierung: Nicht stärkere Waffen, überlegene Ressourcen, die Berufung auf Tradition, Legitimation durch Verfahren oder der zwanglose Zwang des besseren Arguments begründen hier Gehorsam und Unterordnung, nicht allgemeine Wertehorizonte, Verhaltenskodizes oder Nutzenkalküle formen hier das Selbst, sondern das Nachahmung fordernde Vorbild oder die bewundernde Verehrung einer exzeptionellen Gestalt. Die bisher im SFB erarbeiteten Fallstudien haben den Konnex von personalisierten Autoritätsbindungen und asymmetrischen Subjektivierungsweisen eingehend beschrieben und historisch eingeordnet. Sie werden nun explizit zum Gegenstand theoretischer Reflexion gemacht. Das TP verfolgt dabei zwei komplementäre Fragestellungen: Auf der einen Seite sollen die in den vergangenen Förderphasen gewonnenen Erkenntnisse über heroische Subjektentwürfe sowie Helden als Autoritätsfiguren zusammengeführt und übergreifende Merkmale heroischer Subjektanrufungen und Führungsverhältnisse herausgearbeitet werden. Auf der anderen Seite sollen die im SFB erarbeiteten Erkenntnisse produktiv gemacht werden, um genauer zu verstehen, wie personengebundene Autoritätsbeziehungen zustande kommen, aufrechterhalten werden oder erodieren und welche Subjektivierungseffekte sie zeitigen. Das Heroische wird damit selbst zum Explanans. Untersucht werden soll, wie in exemplarischen Feldern (politische Regime, Unternehmen, religiöse Gruppen, scientific communities, pädagogische Institutionen) sich personale Autoritätsansprüche und Subjekttypen formieren und dabei einem Muster folgen, das gerade für die Bindung an Heldenfiguren charakteristisch ist.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Nicola Spakowski
Tel: +4976120367751
Email: nicola.spakowski@sinologie.uni-freiburg.de
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.07.2020
Projektende: 30.06.2024
Projektleitung:
Bröckling U, Sommer, U, Spakowski N, , Striet M

Werthmannstr. 12

Institut für Sinologie
Professur Nicola Spakowski
Werthmannstr. 12
79098 Freiburg

Telefon: 0761-203-67751
Fax: 0761-203-67766
Email: nicola.spakowski@sinologie.uni-freiburg.de
https://www.sinologie.uni-freiburg.de/Mitarbeiterinnen/professorinnen/spakowski
Finanzierung:

  • DFG, DFG

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