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Forschungsbericht]

Politische und soziale Transformationen der städtischen Nacht

Projektbeschreibung:
Während der vergangenen Jahrzehnte haben gesellschaftliche und politische Veränderungen den Status der „Nacht in der Stadt“ in den meisten Ländern Europas tiefgreifend verändert. Die fortschreitende „Vernächtlichung“ einer wachsenden Zahl von gesellschaftlichen Praktiken und wirtschaftlichen Aktivitäten hat einen Wandel der Nacht von einer toten Zeit hin zu einem wirtschaftlich produktiven und gesellschaftlich interessanten Zeit-Raum bewirkt. Die Ausweitung der nächtlichen Freizeit- und Vergnügungsaktivitäten in den Städten ist mit gesellschaftspolitischen, wirtschaftlichen, planerischen und wissenschaftlichen Fragen und Herausforderungen verbunden, die im Rahmen des beantragten Projekts am Beispiel der mittelgroßen Städte Freiburg und Montpellier behandelt werden sollen. Darüber hinaus soll das Projekt den wissenschaftlichen Austausch unter Einbezug von Post-Docs, Doktorand*innen und Master-Studierenden fördern und den Aufbau eines europäischen Forschungsnetzwerk ermöglichen. In einer Verbindung von raumbezogenen, gesellschaftlichen und institutionellen Perspektiven verfolgt dieses Projekt zwei Ziele. Erstens geht es um ein besseres Verständnis der Prozesse und Besonderheiten, die charakteristisch sind für die Entwicklung des Nachtlebens in einem raumbezogenen Kontext, der bisher nur wenig Beachtung gefunden hat. Zweitens soll bewertet werden, wie die lokalen Behörden auf diese Veränderungen reagieren, indem die Maßnahmen und öffentlichen Politiken untersucht werden, die zum Ziel haben, den neuen Bedürfnissen und Problemen zu begegnen, die durch diese Veränderungen hervorgerufen wurden. Diese Fragestellungen sind offensichtlich in theoretische Zusammenhänge eingebettet, aber für ihre Beantwortung ist es erforderlich, sie im Rahmen einer konsequenten empirischen Analyse zu untersuchen und dabei einen komparativen Ansatz zu verfolgen. In Deutschland dient die Stadt Freiburg als Untersuchungsstandort, während die Forschungsarbeiten in Frankreich in der Stadt Montpellier durchgeführt werden. Es handelt sich um zwei mittelgroße Universitätsstädte, die durch das Vorhandensein eines bedeutenden Nachtlebens geprägt sind. Zur Untersuchung dieser beiden Standorte werden qualitative und quantitative Methoden eingesetzt. Die Projektpartner führen einen Teil der empirischen Forschungsarbeiten gemeinsam durch. Sie ergänzen sich hinsichtlich ihrer fachlichen und methodischen Kenntnisse und werden sich im Projektverlauf regelmäßig austauschen und Workshops sowie eine internationale Konferenz ausrichten. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit werden nicht nur durch wissenschaftliche Publikationen und Vorträge verbreitet, sondern auch mittels Zwischen- und Abschlussberichten sowie Zusammenfassungen den lokalen Akteuren zugänglich gemacht. Die Projektpartner verbindet ein langjähriges Forschungsinteresse an der Transformation europäischer Städte. Das Projekt bietet neben dem wissenschaftlichen Erkenntnisinteresse auch geeignete Möglichkeiten zur praktischen Verwertung der Forschungsergebnisse. Denn die lokalen Akteure erhalten durch die Bereitstellung der Forschungsergebnisse ein besseres Verständnis der aktuellen Transformations­prozesse der nächtlichen Urbanität. Weiterhin erhalten sie Anregungen und Unterstützung für die Entwicklung geeigneter Maßnahmen zur Begleitung der Aushandlung und Governance städtischer Räume.

Ansprechpartner: Freytag T
Tel: +49(0)761 203-8970
Email: tim.freytag@geographie,uni-freiburg.de
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 2018
Projektende: 2019
Projektleitung:
Freytag T

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Finanzierung:

  • Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)

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