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Forschungsbericht]

Auwald im Klimawandel - Formulierung von auf Praxistauglichkeit geprüften Empfehlungen für eine nachhaltige Auwaldbewirtschaftung mit besonderer Berücksichtigung von Pappelkulturen. Teilprojekt der Professur für Waldbau: Alternative Bewirtschaftungskonzepte und deren ökonomische Bewertung. Verbundprojekt mit dem KIT Karlsruhe, Senckenberg-Institut, Aueinstitut Rastatt und der LWF Bayern

Projektbeschreibung:
Die Forstwirtschaft in Auen sieht sich aktuell mit verschiedensten Herausforderungen konfrontiert. Das Baumartenspektrum für die Bewirtschaftung ist auf den nicht ganz einfachen Auenstandorten eingeschränkt. In der Vergangenheit setzte man vielerorts auf die Begründung von eschenreichen Beständen und naturfernen Monokulturen von Hybrid- und Balsampappel. Die Auwaldbaumart Esche ist derzeit aufgrund des Eschentriebsterbens in ihrer Entwicklung und Verbreitung massiv gefährdet. Es müssen „Ersatzbaumarten“ heimisch oder nicht heimisch gefunden werden, die den Anspruch an Naturschutz und Ökonomie erfüllen. Die heimische Eiche gehört dazu, aber ihre natürliche Verjüngung ist in der Aue schwierig und ihre künstliche Verjüngung kostspielig. Waldbesitzer und -bewirtschafter sehen daher in der Begründung von Pappelkulturen oftmals wieder die einzig wirtschaftlich rentable Option. Doch der Anbau von nichtheimischen Pappeln und Pappelhybriden in den Auen in Monokultur wird aus naturschutzfachlicher Sicht kritisch beurteilt, da sich dieser aufgrund der vorherrschenden Gleichaltrigkeit, Strukturarmut, der kurzen Umtriebszeit und im Falle von Balsampappeln schwer zersetzbarem Falllaub negativ auf die biologische Vielfalt auswirkt. Dabei sind die von Flächenverlusten stark betroffenen Flussauen und Auenwälder Hotspots der Biodiversität und daher für den Erhalt unzähliger Arten und zahlreicher Lebensraumtypen von herausragender Bedeutung. In fünf Forstbetrieben an den Flüssen Donau, Lech und Rhein werden verschiedene Bewirtschaftungsvarianten auf Standorten der rezenten Aue und Altaue untersucht und hinsichtlich ihres ökonomischen, ökologischen und klimaschutzfachlichen Wertes beurteilt. Parallel dazu werden Beobachtungsflächen in den beteiligten Forstbetrieben eingerichtet, um verschiedene Waldbaukonzepte auf ihre Praxistauglichkeit im Auwald zu überprüfen.

Email: Ruediger.Unseld@waldbau.uni-freiburg.de
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.02.2018
Projektende: 31.12.2018
Projektleitung:
Dr. Rüdiger Unseld

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Professur für Standorts- und Vegetationskunde
Prof. Dr. Dr. hc Reif
Tennenbacherstr. 4
79106 Freiburg

Telefon: +49 (0)761 203-3678
Fax: +49 (0)761 203-3781
Email: waldbau@waldbau.uni-freiburg.de
http://www.vegetationskunde.uni-freiburg.de
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