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Teilprojekt D1: Vorhersagegenauigkeit auf Basis von Schülerlösungen mit typischen mathematischen Fehlkonzepten – Erfahrungsbasierte versus theoriebasierte Urteilsprozesse im Forschungs- und Nachwuchskolleg Diagnostische Kompetenzen von Lehrkräften: Einflüsse, Struktur und Förderung
Projektbeschreibung:
Im Projekt wird der Einfluss von zwei Facetten fachbezogener diagnostischer Kompetenz (Erfahrungswissen
und theoretisches Wissen) auf das diagnostische Denken bei der Beurteilung von Schülerlösungen untersucht. Vorangegangene Forschung weist auf große Unterschiede in der Beurteilungsgenauigkeit zwischen Lehrkräften hin, lässt die Frage nach Ursachen auf Ebene von Merkmalen der Lehrkräfte oder deren Urteilsprozessen jedoch weitgehend offen. Für die Beurteilung von Schülerlösungen spielen Erfahrungswissen und theoretisches fachdidaktisches
Wissen zu Schülerlösungen und Aufgabenmerkmalen eine Rolle, letzteres besonders in Inhaltsbereichen
mit epistemologischen Hürden (wie der Bruchrechnung), in denen Fehlkonzepte oft unbemerkt bleibende Lernhürden darstellen. Ziel des Projektes ist es zu untersuchen, inwieweit Erfahrungswissen vs. theoretisches fachdidaktisches Wissen die Beurteilung von Schülerlösungen differenziell beeinflusst und ob die beiden Facetten diagnostischer Kompetenz unabhängig
voneinander angeregt werden können. Zu diesem Zweck soll in einer Laut-Denken-Studie das diagnostische Denken von Lehrkräften als „Erfahrungsexperten“ und Fachdidaktikern als „Theorieexperten“ bei der Beurteilung von Schülerlösungen verglichen werden. In einer Intervention
soll zudem überprüft werden, ob bei Studierenden als Novizen durch das Vermitteln von Erfahrungs-
oder theoretischem fachdidaktischem Wissen gezielt unterschiedliche Beurteilungsprozesse
angeregt werden können. Es wird erwartet, dass insbesondere bei Aufgaben, die epistemologische
Hürden und Fehlkonzepte adressieren, Erfahrungswissen allein für die akkurate Beurteilung von Aufgaben(-lösungen) nicht ausreicht. Bei diesen Aufgaben sollte theoretisches fachdidaktisches Wissen bedeutsamer als Erfahrungswissen sein.
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.08.2017 Projektende: 31.07.2020
Projektleitung:
Prof. Dr. Katharina Loibl, Herppich S, Prof. Dr. Timo Leuders
Pädagogische Hochschule Freiburg,
Kunzenweg 21, 79117 Freiburg
Institut für Erziehungswissenschaft Professur für Empirische Lehr- und Lernforschung Rempartstr. 11 79098 Freiburg i. Br.
Finanzierung:
- Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Land
Aktueller Forschungsbericht
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