[Zurück zum
Forschungsbericht]

Wildpflanzenressourcen und ihre ökonomische/regionalwirtschaftliche Relevanz im Pharma- und Kosmetiksektor (PharmaHebs.

Projektbeschreibung:
Vorhaben: Das Forschungsvorhaben adressiert die Thematik von Wildpflanzenressourcen und ihre ökonomische / regionalwirtschaftliche Relevanz im Pharma- und Kosmetiksektor. Gegenstand des Vorhabens ist im Detail: - Analyse und Darstellung der Marktrelevanz der Wildsammlung von Pflanzen aus Extensivgrünland, sowie die Darstellung beispielhafter Wertschöpfungsketten (value chains) bei der Nutzung von Wildpflanzenressourcen als Grundlage für pharmazeutische und kosmetische Produkte - Ableitung regionalwirtschaftlicher Potentiale und möglicher Synergien (u.a. nachhaltige Nutzung über hochwertige Produkte, Teilhabe der Flächenbewirtschafter und Erhaltung ökologisch wertvoller Lebensräume der Ressourcennutzung und – der Gefährdung von Pflanzen durch Wildsammlungen) und Bereitstellung von Informationen und Handlungsempfehlungen für Branchenunternehmen (in Bad.-Württ.) als Grundlage für die Entwicklung unternehmerischer Strategien Hintergrund: Mit wachsender ökonomischer Bedeutung sind Pflanzen aus Wildsammlungen begehrte und nicht zu ersetzende Rohstoffe für die Herstellung von Arzneimitteln, hochwertiger Kosmetika, Nahrungsergänzungsmitteln und auch für Naturfarben und Lacke. Allein das deutsche Marktvolumen für Phytopharmaka (Heilmittel aus Pflanzen) und Naturkosmetika beträgt aktuell ca. 4 Mrd. € jährlich (Tendenz wachsend). Beim Import von Heil- und Aromapflanzen steht Deutschland im weltweiten Vergleich an 4. Stelle; beim Export bemerkenswerterweise an 3. Stelle. Am europäischen Markt für Phytopharmaka haben deutsche Unternehmen einen Anteil von rund 50%. Auch in Baden-Württemberg gibt es zahlreiche traditionsreiche, meist klein– bis mittelständisch strukturierte Unternehmen, die im Segment hochwertiger Arzneien und Kosmetika auf Basis von Wirkstoffen natürlicher Pflanzen aktiv sind – etliche agieren sogar global. Doch viele Heilpflanzen und ihre Lebensräume werden immer seltener. Sowohl die Beschaffung (Mengen) als auch die Qualität dieser Pflanzen aus Wildsammlungen (Inhaltsstoffe) werden daher zunehmend kritische Faktoren für die Unternehmen der Phytopharmaka- und der Naturkosmetikbranche. Grund dafür ist der steigende Bedarf bei gleichzeitiger Lebensraumabnahme und damit eine zunehmende Übernutzung durch intensiveres und sich geographisch ausdehnendes Wildsammeln. Es wird zwar versucht mengen- und umsatzrelevante Pflanzen durch landwirtschaftlichen Anbau zu kultivieren, bzw. die Wildarten durch Züchtung an Kulturbedingungen zu adaptieren, doch ist dies bei vielen Pflanzenarten bisher nicht möglich, bzw. der ökonomische Aufwand ist zu hoch und die Qualität (Inhaltstoffe und Wirkstoffe) sind unbefriedigend. Die Thematik der Ressourcenbewirtschaftung von natürlichen Ökosystemen mit Vorkommen von wichtigen Pflanzen für Pharmazie und Naturkosmetik ist also weitaus mehr als ein reines Naturschutzthema. Die WELEDA AG, Schwäbisch Gmünd, wird das Vorhaben durch Expertise, die Bereitstellung von Daten und durch Logistik für einen geplanten Expertenworkshop unterstützen.

Ansprechpartner: Anja zur Loye
Tel: 0761/203-8656
Email: anja.zur.Loye@waldbau.uni-freiburg.de
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 2017
Projektende: 2018
Projektleitung:
Prof. Dr.Dr. h. c. Albert Reif

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Professur für Standorts- und Vegetationskunde
Prof. Dr. Dr. hc Reif
Tennenbacherstr. 4
79106 Freiburg

Telefon: +49 (0)761 203-3678
Fax: +49 (0)761 203-3781
Email: waldbau@waldbau.uni-freiburg.de
http://www.vegetationskunde.uni-freiburg.de

Mitarbeiter:
  • Anja zur Loye
Aktueller Forschungsbericht