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Forschungsbericht]

Statistische Modellierung in der Psychologie (SMiP)

Projektbeschreibung:
Das Graduiertenkolleg (GRK) “Statistische Modellierung in der Psychologie” zielt auf einen Brückenschlag zwischen zwei weitgehend isolierten Forschungsgebieten in den Verhaltenswissenschaften ab, nämlich (a) substanzwissenschaftlicher Forschung in Grundlagen- und RTG Statistical Modeling in Psychology Page 5 Anwendungsdisziplinen der Psychologie und (b) neuesten Entwicklungen im Bereich der statistischen Modellierung und Psychometrie (vgl. Sharpe, 2013). Um die unglückliche Trennung der Psychologie in Substanzwissenschaft einerseits und statistische Methodenlehre andererseits zu überwinden, konzeptualisiert das GRK statistische Modelle als Bezugsrahmen für die Formalisierung psychologischer Theorien und Forschungsfragen. Somit können theoretische Vorhersagen über Modellparameter präzise formuliert werden, so dass dem aktuellen Wissensstand entsprechende statistische Techniken zur Messung psychologischer Konstrukte mittels Parameterschätzung sowie zur genauen Prüfung psychologischer Vorhersagen mit neuesten Methoden der Modellselektion und der Modellprüfung eingesetzt werden können. Damit besteht das zentrale Ziel darin, die Einbeziehung moderner quantitativer Methoden in die psychologische Forschung zu forcieren. Das Forschungsprogramm deckt sowohl Weiterentwicklungen existierender Modellklassen ab (z. B. Strukturgleichungsmodelle, multinomiale Modelle, verallgemeinerte hierarchische Modelle, Antwortzeitmodelle), als auch deren Nutzung in Kognitions- und Sozialpsychologie sowie angewandten Gebieten der Psychologie (z. B. Arbeits- und Organisationspsychologie). Ein Ziel besteht darin, Modellklassen und Modellierungsprinzipien, die bislang vornehmlich auf spezifische inhaltliche Anwendungsbereiche beschränkt waren, für neue Anwendungsbereiche nutzbar zu machen. Wir streben außerdem die Entwicklung innovativer hybrider Modellklassen und Techniken an. Hierzu gehören neue Ansätze der Kombination von Modellen für kategoriale und kontinuierliche Daten mit sowohl kontinuierlichen als auch diskreten latenten Variablen. Speziell im Bereich der kognitiven Psychometrie sollen grundlagenwissenschaftlich begründete Modelle entwickelt werden, welche die Analyse von experimentellen Effekten und Gruppenunterschieden bei gleichzeitiger Berücksichtigung interindividueller Unterschiede in theoretisch fundierten latenten Variablen ermöglichen. In Bereichen der Psychologie, die sich auf komplexe Felddaten stützen, werden Multilevel-Modelle mit Gruppen-, Individuen- und Situationseffekten weiter verfeinert und die Anwendbarkeit von Modellen geprüft, die bislang primär zur Untersuchung von kognitionspsychologischen Fragestellungen genutzt wurden. Die Verbindung von Cronbach’s (1957) „Zwei Disziplinen der wissenschaftlichen Psychologie“ – experimenteller Psychologie und Korrelationspsychologie – ist somit ein weiteres Ziel des GRK.

Weitere Informationen: http://www.psychologie.uni-freiburg.de/abteilungen/Allgemeine.Psychologie/research/smip
Projektlaufzeit:
Projektbeginn: 01.10.2017
Projektende: 31.12.2021
Projektleitung:
Kiesel, A., Klauer, K. C.

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Institut für Psychologie
Abteilung für Allgemeine Psychologie
Engelbergerstr. 41
79106 Freiburg i. Br.

Telefon: 0761 203 2489
Fax: 0761 203 2490
Email: sekr.allgpsy@psychologie.uni-freiburg.de
http://www.psychologie.uni-freiburg.de/einrichtungen/AllgemeinePsychologie/
Kooperationspartner
University of Mannheim (Arndt Bröder, Edgar Erdfelder, Beatrice G. Kuhlmann, Thorsten Meiser, Sabine Sonnentag, plus PostDoc Daniel Heck), Ruprecht-Karls-University Heidelberg (Andreas Voss), University of Koblenz-Landau at Landau (Benjamin E. Hilbig, Tanja Lischetzke), and Eberhard Karls University Tübingen (Mandy Hütter, Rolf Ulrich)
Finanzierung:

  • DFG, DFG

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