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Prof. Dr. Jürgen Rüland

geb. am 24.11.1953 in

Prof. Dr. Jürgen Rüland (geb. 1953) studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 1981 promovierte er dort, 1989 wurde er in Freiburg habilitiert. Von 1978-1991 war er als wissenschaftlicher Referent am Arnold-Bergstraesser Institut in Freiburg tätig. Nach einer zweijährigen Lehrstuhlvertretung im Fach Politikwissenschaft an der Universität Passau folgte 1993 eine Lehrstuhlvertretung an der Universität Rostock. 1994 wurde Prof. Rüland auf einen Lehrstuhl für Internationale Politik und Entwicklungszusammenarbeit an der Universität Rostock berufen. 1998 nahm er einen Ruf an das Seminar für wissenschaftliche Politik der Universität Freiburg an. Prof. Rüland lehrte und forschte mehrere Jahre an verschiedenen südostasiatischen Universitäten, so u.a. an der University of the Philippines in Manila, der University of the Philippines in the Visayas in Iloilo City, der Chiang Mai University, am Asian Institute of Technology in Bangkok, der Universiti Sains Malaysia in Penang und der Universitas Indonesia. 2001 lehrte er im Rahmen einer DAAD-Kurzzeitdozentur am Centre for Research on Europe der University of Canterbury, Christchurch, Neuseeland. Seit 1995 ist Prof. Rüland Sprecher des wissenschaftlichen Beirates Südostasien der Deutschen Gesellschaft für Asienkunde und Mitherausgeber der Zeitschrift ASIEN, seit 1997 Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der Zeitschrift WeltTrends und Mitglied des Arbeitskreises Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz. 1999 wurde er zum external examinor an der University of Malaya, Kuala Lumpur ernannt. Seit Beginn des Jahres 2001 ist Prof. Rüland Direktor des Freiburger Arnold-Bergstraesser-Instituts.

Philosophische Fakultät

Hauptforschungsgebiete

Forschungsschwerpunkte: Das Verhältnis von Civic Organizations und Governmental Organizations im vietnamesischen Transitionsprozeß Die 1986 beschlossene Erneuerungspolitik (doi moi) markiert einen tiefen Einschnitt in der neueren vietnamesischen Geschichte. Mit ihr verließ Vietnam seinen bis dahin dem sowjetischen Vorbild folgenden staatssozialistischen Entwicklungsweg. Der Wandel zu einer „sozialistischen Marktwirtschaft" hat tiefgreifende Veränderungen auf allen Ebenen der vietnamesischen Gesellschaft ausgelöst. Der mit doi moi einhergehende wirtschaftliche Aufschwung hatte jedoch auch seine Schattenseiten wie die sich dramatisch vertiefenden regionalen und sozialen Disparitäten zeigen. Diese wiederum schufen die Entstehungsbedingungen für nichtstaatliche Organisationen, die sich all jenen Modernisierungspathologien zuwandten, die der Staat offenbar nicht zu lösen in der Lage war. Mit dem Aufkommen nichtstaatlicher Organsiationen sind weitreichende Fragen verbunden. Handelt es sich hierbei um die Anfänge zivilgesellschaftlicher Institutionen und wenn ja – wie reagiert der noch immer unter der Leitung und Kontrolle der Kommunistischen Partei Vietnams stehende Staat auf diese Entwicklungen? Dementsprechend zielt die Fragestellung des Forschungsprojektes auf das Verhältnis von staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen. Mithilfe einer breit angelegten Befragung in Hanoi und Ho Chi Minh City sollen die Binnenstrukturen nichtstaatlicher Organisationen, ihre Beziehungen zu Staat und Partei sowie ihr Beitrag zur sozio-ökonomischen Entwicklung des Landes untersucht werden. Das von der Stiftung Volkswagen finanzierte Projekt wird gemeinsam von der Freien Universität Berlin und dem Lehrstuhl für Politikwissenschaft der Universität Freiburg (Prof. Rüland) durchgeführt. Die Projektförderung durch die Stiftung Volkswagen endet im Juli 2001. Zu diesem Thema: "The Relationship between 'Civic Organizations' and 'Gouvernmental Organizations' in Viet Nam - Selected Findings of an Empirical Survey" by Joerg Wischermann, Ph. D. Artikel im pdf-Format Interregionalismus – ein neues Phänomen der internationalen Politik Hand in Hand mit der Globalisierung ging in den letzten 20 Jahren eine Ausdifferenzierung der Ebenen internationaler Politik. Der neue Regionalismus der 80er Jahre – eine Komplementärerscheinung zur Globalisierung – erzeugte die Notwendigkeit neuer inter- und transregionaler Vermittlungsinstanzen. Beispiele dafür sind die rasch an Umfang und Intensität zunehmenden Beziehungen der EU zu anderen regionalen Blöcken wie der ASEAN, MERCOSUR, SAARC, SADC etc. sowie transregionale Foren wie die Asia-Pacific Economic Cooperation (APEC) und das Asia-Europe Meeting (ASEM). Dieses Phänomen des Inter- und Transregionalismus soll im Rahmen einer internationalen Expertenkonferenz diskutiert werden. Die Konferenz fand unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Rüland, PD Dr. Rolf Roloff (Universität der Bundeswehr Hambung) und Dr. Heiner Hänggi (Universität St. Gallen / Center for the Democratic Control of Armed Forces, Genf) am 31. Januar und 1. Februar 2002 in Freiburg statt. Gefördert von der Stiftung Volkswagen wurde die Konferenz gemeinsam von der Universität (Lehrstuhl Prof. Rüland) und dem Arnold-Bergstraesser-Institut ausgerichtet. Eine Konferenz zu diesem Thema fand am 31.1.-1.2.2002 in Freibung statt. Eine Zusammenfassung der Konferenz finden Sie hier im pdf-Format. Kulturelle Grundlagen regionaler Kooperation in Südostasien. Wandel durch Globalisierung(skrisen)? Im Zuge des "Neuen Regionalismus" entstanden in Ost- und Südostasien seit Mitte der 80er Jahre zahlreiche neue Regionalorganisationen. Sie wurden bis dato vornehmlich aus dem Blickwinkel neofunktionalistischer und institutionalistischer Ansätze interpretiert. Die älteste dieser Organisationen, die bereits 1967 gegründete Association of Southeast Asian Nations (ASEAN), avancierte dabei zu einem Modell für erfolgreiche Süd-Süd-Kooperation. Die dem ASEAN-Regionalismus inhärenten kooperationshemmenden Politikmuster der realistischen Schule der Internationalen Politik wurden dabei entweder übersehen oder unterbewertet. Der Grund dafür war eine unzureichende Berücksichtigung der diesen Kooperationsformen zugrundeliegenden kulturellen Faktoren. Die Asienkrise scheint diesen Befund zu bestätigen. Ihr folgte eine weitgehende Paralysierung nahezu aller Regionalorganisationen im asiatisch-pazifischen Raum, ein Aufbrechen vermeintlich eingehegter bilateraler Konflikte und ein zunehmender Unilateralismus. Das sich derzeit im Antragsstadium befindliche Forschungsprojekt bezweckt zweierlei: (a) es will die kulturellen Fundamente des südostasiatischen Regionalismus untersuchen und (b) vor dem Hintergrund der Asienkrise danach fragen, inwieweit durch sie die bislang vorherrschenden realistischen Politikmuster weiter vertieft werden oder ob sie Anpassungsdruck in Richtung eher institutionalistischer Politikmuster freisetzt. Parlamentarismus in Asien Eine von der Konrad-Adenauer-Stiftung geförderte vergleichende Studie zum Parlamentarismus in Asien befindet sich derzeit in Bearbeitung. Ausgehend von dem Befund, daß die Parlamentarismusforschung in und über Asien ein Schattendasein führt, will die Studie den Beitrag der Parlamente zum Systemwandel, zur Demokratisierung, zur Konsolidierung der Demokratie und zu ihrer Bestandswahrung - in Ländern mit langen demokratischen Traditionen - untersuchen. Dabei soll es jedoch nur vordergründig um eine Bestandsaufnahme der parlamentarischen Kompetenzen im politischen Willensbildungsprozeß gehen. Von weitaus größerem Interesse ist die Einbettung des Parlaments in die politische Kultur des jeweiligen Landes und die Analyse der sich daraus ergebenden Funktionsdefizite. Die Studie gründet sich auf empirische Erhebungen in Indonesien, Thailand, den Philippinen und Südkorea. Wahl- und Parteienforschung Der Schwerpunkt Wahl- und Parteienforschung wurde 1980 von Prof. Dr. Dieter Oberndörfer durch die Gründung der „Arbeitsgruppe Wahlen Freiburg" institutionalisiert. Die Geschäftsführung hat seit 1992 Dr. Ulrich Eith inne. Die Freiburger Wahlforschung läßt sich durch zwei thematische Schwerpunkte kennzeichnen. Zum einen erstellt die Arbeitsgruppe Wahlen seit 1980 zu allen Bundestags- und den größeren Landtagswahlen aktuelle Analysen auf der Basis eigener empirischer Untersuchungen. Die Ergebnisse werden in Tageszeitungen und Fachzeitschriften publiziert sowie auf Symposien im In- und Ausland zur Diskussion gestellt. Zum zweiten gilt das Forschungsinteresse der Arbeitsgruppe der Frage nach den Auswirkungen regionaler und lokaler politischer Traditionen auf das Wählerverhalten. Dem liegt die empirisch belegte Annahme zu Grunde, daß ein realitätsgerechtes Verständnis des Wählerverhaltens nur durch genaue Kenntnis des von den Wählerinnen und Wählern wahrgenommenen Handlungsraumes zur erlangen ist. Denn gerade die Einflüsse von sozio-kulturellen Faktoren wie etwa der Konfessionsverteilung oder auch der Ausprägung regionaler politischer Kulturen variieren beträchtlich. Der Ertragsreichtum dieser Forschungen wird durch zahlreiche Buch- und Zeitschriftenpublikationen dokumentiert. Die wahlsoziologische Ausrichtung der Forschungsgruppe verbindet sich in vielfältiger Weise mit den vergleichenden Studien zur Entwicklung von Parteien und Parteiensystemen am Lehrstuhl Jäger. Beispielhaft dafür steht das von Prof. Jäger geleitete Forschungsprojekt zu den innenpolitischen Aspekten der „Geschichte der Deutschen Einheit". In gleicher Weise stützt sich auch ein aktuelles Forschungsprojekt von Dr. Ulrich Eith über „Gesellschaftliche Konflikte und Parteiensysteme im interkulturellen Vergleich" auf das am Seminar verfügbare Wissen über Parteiensysteme, Innenpolitik und den Verlauf demokratischer Transformationsprozesse. Durch Länder- und Regionalstudien werden so die Erkenntnisse der Wahl- und Parteienforschung zu Westeuropa und Nordamerika mit der Dritte-Welt-Forschung verknüpft. Die Ergebnisse zweier entsprechender Tagungen sind soeben in einem Sammelband erschienen.

Wichtige Publikationen

Books Keßler, C./Rüland, J. (i.E.): Give Jesus a Hand! Charismatic Christians: Populist Religion in the Philippines, Quezon City: Ateneo de Manila University Press and University of Hawaii Press 2007 (under review). Rüland, J./Jürgenmeyer, C./Nelson, M.L./Ziegenhain, P.: Parliaments and Political Change in Asia, Singapore: Institute of Southeast Asian Studies 2005, 324 pages (refereed). Rüland, J.: Politische Systeme in Südostasien. Eine Einführung, Landsberg am Lech: Olzog Verlag 1998, 315 pages. Rüland, J.: Urban Government and Development in Southeast Asia. Regional Cities and Local Government, Boulder: Westview Press 1992, 370 pages (refereed). Edited Volumes Rüland, J./Schubert, G./Schucher, G./Storz, C. (eds.) (i.E.): Asian-European Relations: Building Blocks for Global Governance? London: RoutledgeCurzon 2007 (refereed). Hänggi, H./Roloff, R./Rüland, J. (eds.): Interregionalism and International Relations, London: RoutledgeCurzon 2006, 364 pages (refereed). Rüland, J./Hanf, T./Manske, E. (eds.): U.S. Foreign Policy Toward the Third World. A Post-Cold War Assessment, Armonk, N.Y.: M.E. Sharpe 2006, 269 pages (refereed). Hoadley, S./Rüland, J. (eds.): Asian Security Re-Assessed, Singapore: Institute of Southeast Asian Studies 2006, 381 pages. (refereed). Rehbein, B./Rüland, J./Schlehe, J. (eds.): Identitätspolitik und Interkulturalität in Asien. Ein multidisziplinäres Mosaik, Hamburg/Münster: Lit. 2006. Rüland,. J. (guest editor): East Asian Regionalism: From Stagnation to Re-Invention?, in: European Journal of East Asian Studies, Vol. 4, No. 2, 2005, 327 pages (refereed. Rüland, J./Manske, E./Draguhn, W. (eds.): The Asia-Pacific Economic Cooperation: The First Decade, London: RoutledgeCurzon 2002, 226 pages. Rüland, J (ed.), The Dynamics of Metropolitan Management in Southeast Asia, Singapore: Institute of Southeast Asian Studies 1996, 260 pages (refereed). Refereed Articles in Journals Rüland, J.: Interregionalism and the Crisis of Multilateralism: How to Keep the Asia-Europe Meeting (ASEM) Relevant, in: European Foreign Affairs Review, Vol. 11, No. 1, Spring 2006, pp. 45-62. Kessler, C./Rüland, J.: Responses to Rapid Social Change: Populist Religion in the Philippines, in: Pacific Affairs, Vol. 79, No.1, 2006, pp. 73-96. Rüland, J.: The Nature of Southeast Asian Security, in: Security Dialogue, Vol. 36, No. 4, 2005, pp. 547-563. Rüland, J.: Introduction: East Asian Regionalism: From Stagnation to Re-Invention?, in: European Journal of East Asian Studies, Vol. 4, No. 2, 2005, pp. 149-176. Rüland, J.: Constitutional Debates in the Philippines: From Presidentialism to Parliamentarianism, in: Asian Survey, Vol. LXIII, No. 3, May/June, 2003, pp. 461-484. Rüland, J.: ASEAN and the Asian Crisis: Theoretical and Practical Consequences for Southeast Asian Regionalism, in: The Pacific Review, Vol. 13, No. 3, 2000, pp. 421-451. Rüland, J.: „Dichte“ oder „schlanke“ Institutionalisierung? Der neue Regionalismus im Zeichen von Globalisierung und Asienkrise, in: Zeitschrift für Internationale Beziehungen, Vol. 9, No. 2, 2002, pp. 175-208. Rüland, J.: Continuity and Change in Southeast Asia: Political Participation in Three Intermediate Cities, in: Asian Survey, Vol. XXX, No. 5, May 1990, pp. 461-480. Book Chapters Rüland, J.: Interregionalism: An Unfinished Agenda, in: H. Hänggi, R. Roloff, and J. Rüland (eds.), Interregionalism and International Relations, London: RoutledgeCurzon 2006, pp. 295-313 (refereed). Rüland, J.: Ethnic Conflict, Separatism and Terrorism, in: S. Hoadley/J. Rüland (eds.) (2006): Asian Security Reassessed Contemporary Policies and New Challenges, Singapore: Institute of Southeast Asian Studies 2006, pp. 211-248 (refereed). Rüland, J.: Traditionalism and Change in the Asian Security Discourse, in: S. Hoadley/J. Rüland. (eds.) (2006): Asian Security Reassessed Contemporary Policies and New Challenges, Singapore: Institute of Southeast Asian Studies 2006, pp. 344-367 (refereed). Rüland, J.: Conclusion and Perspectives: U.S. Policy Toward the Global South After September 11, 2001, in: J. Rüland, T. Hanf, and E. Manske (eds.), U.S. Foreign Policy Toward the Third World. A Post-Cold War Assessment, Armonk, N.Y.: M.E. Sharpe 2006, pp. 231-254 (refereed). Rüland, J.: Asian Regionalism Five Years after the 1997/1998 Financial Crisis: A Case of „Co-operative Realism“?, in: C.M. Dent (ed.), Asia-Pacific Economic and Security Cooperation: New Regional Agendas, London: Palgrave 2003, pp. 53-71. Rüland, J./Werz, N.: Germany’s Hesitant Role in Promoting Democracy, in: P.J. Schraeder (ed.): Exporting Democracy. Rhetoric vs. Reality, Boulder and London: Lynne Rienner 2002, pp. 73-88 (refereed). Rüland, J.: Burma Ten Years after the Uprising: the Regional Dimension, in: R. H. Taylor (ed.), Burma. Political Economy under Military Rule, London: Hurst & Company 2001, pp. 137-158. Rüland, J.: Politische Parteien, Zivilgesellschaft und Modernisierung in Demokratien der Dritten Welt, in: U. Eith/G. Mielke (eds.): Gesellschaftliche Konflikte und Parteiensysteme,. Länder- und Regionalstudien, Opladen: Westdeutscher Verlag 2001, pp. 34-60. Rüland, J.: Theoretische, methodische und themati¬sche Schwerpunkte der Systemwechselforschung in Asien, in: W. Merkel (eds.), Systemwechsel 1. Theorien, Ansätze und Konzepte der Transitionsforschung, Opladen: Leske und Budrich 1994, pp. 271-302. Rüland, J.: Politisch-institutionelle Reformen und Dezentralisierung: Thesen zum Forschungsstand, in: K. Si¬mon, A. Stockmeyer und H. Fuhr (eds.), Subsidiarität in der Entwick¬lungszusammenarbeit. Dezentralisierung und Verwal¬tungsreformen zwischen Strukturanpassung und Selbsthilfe, Ba¬den Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 1993, pp. 181-196.

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