Prof. Dr.-Ing. Theodor Ackermann

, 29.10.2004

Theodor Ackermann wurde in Rostock geboren und besuchte dort das Gymnasium. Im Wintersemester 1946/47 begann er das Chemiestudium in Göttingen. In seiner Diplomarbeit und seiner Doktorarbeit bei Prof. E. Wicke untersuchte er die Hydratationsstruktur von Protonen und Hydroxylionen, grundlegende Arbeiten für unsere heutigen Vorstellungen von der Struktur und der Dynamik wässriger Lösungen. Seine Untersuchungen über die Wechselwirkung hydrophober Moleküle mit Wasser (z.B. Benzol/Wasser) führten zu neuen Erkenntnissen über das Assoziationsverhalten von Wasser und mit Arbeiten auf diesem Gebiet habilitierte er sich 1965 an der Universität Münster. Angeregt durch diese Ergebnisse wandte sich nun sein Interesse der Wechselwirkung zwischen Wasser und Biopolymeren zu. Er untersuchte die Konformation von Polynukleotiden (DNA) und Proteinen in wässrigen Lösungen. Im Jahr 1970 folgte Theodor Ackermann einem Ruf an die Universität Freiburg. Hier erweiterte er sein Arbeitsgebiet und begann mit der Ermittlung thermodynamischer Parameter bei der Konformations-Umwandlung von Oligonukleotiden und mit der physikalisch-chemischen Charakterisierung wässriger Phospholipidsuspensionen. Er begründete damit eine Forschungsrichtung der Biophysikalischen Chemie in Freiburg, die von seinen Schülern heute an verschiedenen Universitäten fortgesetzt wird. Theodor Ackermann hatte auch viele Aufgaben in der akademischen Selbstverwaltung: Er war Dekan und Prodekan der Fakultät für Chemie und Pharmazie, er gehörte dem zentralen Auswahlausschuß der Humboldtstiftung an, und er war als Gutachter für die Deutsche Forschungsgemeinschaft und in den Herausgebergremien mehrerer Fachzeitschriften tätig. Sein besonderes Interesse galt der Lehre. Neben dem Einsatz in Vorlesungen, Übungen und Praktika stand er als Ansprechpartner für Studierende immer zur Verfügung. Seine vielfältigen Erfahrungen in der Vermittlung des Stoffes der Biophysikalischen Chemie führten ihn zur Abfassung eines Lehrbuchs über „Physikalische Biochemie“. Dieser Titel zeigt das zentrale Anliegen von Theodor Ackermann in Forschung und Lehre: Verständnis der komplizierten Vorgänge des Lebens auf Grundlage physikalischer und chemischer Gesetze. Auch nach seiner Emeritierung nahm Theodor Ackermann an den wissenschaftlichen Veranstaltungen seines Fachgebiets teil. Die Universität verliert in ihm einen engagierten Wissenschaftler und akademischen Lehrer. Sein Ableben hinterläßt eine schmerzliche Lücke, seine Persönlichkeit und sein Wirken werden im Gedächtnis aller, die ihn kannten, bewahrt bleiben.

Fakultät für Chemie und Pharmazie

Hauptforschungsgebiete

Wechselwirkung hydrophober Moleküle mit Wasser

Wichtige Publikationen

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