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 Forschungsbericht für das Jahr 2024

Lehrstuhl für Wissenschaftliche Politik

Internationale Politik

Rempartstr.15
79085 Freiburg
Tel: 0761/203-3465 Fax: 0761/203-9185
Email ursula.boehme@politik.uni-freiburg.de
http://www.politik.uni-freiburg.de/seminar/ls_rueland.php


Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Einträge in der Rubrik "Who is Who"

Forschungsschwerpunkte

  • Globale und regionale multilaterale internationale Institutionen: Im Zentrum des wissenschaftlichen Interesses am Lehrstuhl steht die theoriegeleitete Untersuchung von Genese, Evolution, Wandel und Leistungsfähigkeit multilateraler internationaler Institutionen. Diesen wird ein besonderer Stellenwert bei der friedlichen Bearbeitung globaler Probleme durch kollektives Handeln beigemessen. Das Forschungsinteresse konzentriert sich dabei neben Institutionen globaler Reichweite wie den Vereinten Nationen und der Welthandelsorganisation (WTO) vor allem auf den „Neuen Regionalismus“ und interregionale Kooperationsforen wie das Asia-Europe-Meeting (ASEM) und die Asia-Pacific Economic Cooperation (APEC) als neuen Phänomenen der internationalen Politik. Geographischer Schwerpunkt der Untersuchungen sind der asiatisch-pazifische Raum und die dort in den letzten Jahrzehnten entstandenen regionalen Kooperationsverbünde wie die Association of Southeast Nations (ASEAN), ASEAN Plus Three (APT), das ASEAN Regional Forum (ARF), die Shanghai Cooperation Organization (SCO), den East Asian Summit (EAS) und die Closer Economic Relations (CER). Aufgrund ihres Modellcharakters für die Süd-Süd-Kooperation gilt dabei der ASEAN die größte Aufmerksamkeit. Darüber hinaus sind die Europäische Union (EU), die South Asian Association of Regional Cooperation (SAARC), der Southern African Development Council (SADC), Mercosur und der Ostseerat Untersuchungsgegenstand. Dahinter steht das Ziel, die aus Einzelfallstudien gewonnenen Erkenntnisse zu einer komparativen Regionalismusforschung zusammenzuführen. In der Theorienbildung wird dabei versucht Brücken zwischen den herkömmlichen Theorienansätzen der Internationalen Politikforschung und einer für kulturelle Unterschiede aufgeschlossenen Area Study-Perspektive zu schlagen.
  • Sicherheitspolitik: Einen zweiten Themenschwerpunkt bilden neue Bedrohungsszenarien und nicht-konventionelle grenzüberschreitende Sicherheitsrisiken wie Umweltprobleme, irreguläre Migration, ethno-religiöse Konflikte, internationaler Terrorismus und transnational organisiertes Verbrechen. Das Erkenntnisinteresse richtet sich dabei vor allem darauf, wie staatliche Akteure auf diese Veränderung von Bedrohungsszenarien und den damit verbundenen Wandel der Sicherheitskonzepte von nationaler Sicherheit zu umfassender, kollektiver, kooperativer und menschlicher Sicherheit reagieren. In Studien zu Südostasien werden nicht-konventionelle Sicherheitsbedrohungen wie Haze, irreguläre Migration, internationaler Terrorismus und separatistische Konflikte untersucht. Um die Befriedung von Nachkriegsgesellschaften geht es in Untersuchungen zu Nordirland und Ex-Jugoslawien. In einem von der DFG geförderten Forschungsprojekt zum Thema „Restorative Justice als Interventionsansatz ziviler Konfliktbearbeitung in Nachbürgerkriegsgesellschaften: Eine Fallstudie zu Nordirland“ werden neue, auf zivilgesellschaftlichen Initiativen aufbauende Ansätze der Konfliktmediation untersucht. An der Schnittstelle von Internationaler Politik, Sicherheits- und Entwicklungspolitik, Friedens- und Demokratisierungsforschung liegen Forschungen zur parlamentarischen Kontrolle des Sicherheitssektors. In einem von der Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF) geförderten Forschungsprojekt wird danach gefragt, unter welchen Bedingungen, in welchem Umfang und mit welchen Strategien die Parlamente Indonesiens und Nigerias einen Beitrag zur zivilen Suprematie über das Militär und zur demokratischen Kontrolle potentieller Vetospieler zu leisten in der Lage sind.
  • Entwicklungspolitik: Entwicklungspolitische Studien erfreuen sich einer langen Freiburger Tradition, die bis in die Gründungszeit des Seminars für Wissenschaftliche Politik in den 1950er Jahren zurück reicht. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich unter Globalisierungsbedingungen die Anforderungen an die Entwicklungshilfe als einer Form zwischenstaatlicher Kooperation rasch verändern. Dies schließt Fragen nach den institutionellen Voraussetzungen, dem interkulturellen Konfliktpotential, den Instrumentarien und den theoretischen Grundlagen der Entwicklungspolitik ein. Besonderer Stellenwert wird am Lehrstuhl allerdings konkreten entwicklungspolitischen Problemfeldern zugemessen. Zentral sind hier vor allem Arbeiten im Bereich der Demokratisierungs- und Transitionsforschung, der Dezentralisierung, Stadtentwicklung und Kommunalpolitik sowie Beiträge zur Good Governance-Thematik und zur Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure im Entwicklungsprozess. Die entwicklungspolitischen Forschungen des Lehrstuhls finden in enger Kooperation mit dem Freiburger Arnold-Bergstraesser-Institut statt.
  • Das Verhältnis von Civic Organizations und Governmental Organizations im vietnamesischen Transitionsprozeß (Lehrstuhl Prof. Dr. Jürgen Rüland): Die 1986 beschlossene Erneuerungspolitik (doi moi) markiert einen tiefen Einschnitt in der neueren vietnamesischen Geschichte. Mit ihr verließ Vietnam seinen bis dahin dem sowjetischen Vorbild folgenden staatssozialistischen Entwicklungsweg. Der Wandel zu einer "sozialistischen Marktwirtschaft" hat tiefgreifende Veränderungen auf allen Ebenen der vietnamesischen Gesellschaft ausgelöst. Der mit doi moi einhergehende wirtschaftliche Aufschwung hatte jedoch auch seine Schattenseiten wie die sich dramatisch vertiefenden regionalen und sozialen Disparitäten zeigen. Diese wiederum schufen die Entstehungsbedingungen für nichtstaatliche Organisationen, die sich all jenen Modernisierungspathologien zuwandten, die der Staat offenbar nicht zu lösen in der Lage war. Mit dem Aufkommen nichtstaatlicher Organsiationen sind weitreichende Fragen verbunden. Handelt es sich hierbei um die Anfänge zivilgesellschaftlicher Institutionen und wenn ja - wie reagiert der noch immer unter der Leitung und Kontrolle der Kommunistischen Partei Vietnams stehende Staat auf diese Entwicklungen? Dementsprechend zielt die Fragestellung des Forschungsprojektes auf das Verhältnis von staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen. Mithilfe einer breit angelegten Befragung in Hanoi und Ho Chi Minh City sollen die Binnenstrukturen nichtstaatlicher Organisationen, ihre Beziehungen zu Staat und Partei sowie ihr Beitrag zur sozio-ökonomischen Entwicklung des Landes untersucht werden. Das von der Stiftung Volkswagen finanzierte Projekt wird gemeinsam von der Freien Universität Berlin und dem Lehrstuhl für Politikwissenschaft der Universität Freiburg (Prof. Rüland) durchgeführt. Die Projektförderung durch die Stiftung Volkswagen endet im Juli 2001. Zu diesem Thema: "The Relationship between 'Civic Organizations' and 'Gouvernmental Organizations' in Viet Nam - Selected Findings of an Empirical Survey" by Joerg Wischermann, Ph. D.
  • Interregionalismus - ein neues Phänomen der internationalen Politik (Lehrstuhl Prof. Dr. Jürgen Rüland): Hand in Hand mit der Globalisierung ging in den letzten 20 Jahren eine Ausdifferenzierung der Ebenen internationaler Politik. Der neue Regionalismus der 80er Jahre - eine Komplementärerscheinung zur Globalisierung - erzeugte die Notwendigkeit neuer inter- und transregionaler Vermittlungsinstanzen. Beispiele dafür sind die rasch an Umfang und Intensität zunehmenden Beziehungen der EU zu anderen regionalen Blöcken wie der ASEAN, MERCOSUR, SAARC, SADC etc. sowie transregionale Foren wie die Asia-Pacific Economic Cooperation (APEC) und das Asia-Europe Meeting (ASEM). Dieses Phänomen des Inter- und Transregionalismus soll im Rahmen einer internationalen Expertenkonferenz diskutiert werden. Die Konferenz fand unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Rüland, PD Dr. Rolf Roloff (Universität der Bundeswehr Hambung) und Dr. Heiner Hänggi (Universität St. Gallen / Center for the Democratic Control of Armed Forces, Genf) am 31. Januar und 1. Februar 2002 in Freiburg statt. Gefördert von der Stiftung Volkswagen wurde die Konferenz gemeinsam von der Universität (Lehrstuhl Prof. Rüland) und dem Arnold-Bergstraesser-Institut ausgerichtet. Eine Konferenz zu diesem Thema fand am 31.1.-1.2.2002 in Freibung statt.
  • Kulturelle Grundlagen regionaler Kooperation in Südostasien. Wandel durch Globalisierung(skrisen)? (Lehrstuhl Prof. Dr. Jürgen Rüland): Im Zuge des "Neuen Regionalismus" entstanden in Ost- und Südostasien seit Mitte der 80er Jahre zahlreiche neue Regionalorganisationen. Sie wurden bis dato vornehmlich aus dem Blickwinkel neofunktionalistischer und institutionalistischer Ansätze interpretiert. Die älteste dieser Organisationen, die bereits 1967 gegründete Association of Southeast Asian Nations (ASEAN), avancierte dabei zu einem Modell für erfolgreiche Süd-Süd-Kooperation. Die dem ASEAN-Regionalismus inhärenten kooperationshemmenden Politikmuster der realistischen Schule der Internationalen Politik wurden dabei entweder übersehen oder unterbewertet. Der Grund dafür war eine unzureichende Berücksichtigung der diesen Kooperationsformen zugrundeliegenden kulturellen Faktoren. Die Asienkrise scheint diesen Befund zu bestätigen. Ihr folgte eine weitgehende Paralysierung nahezu aller Regionalorganisationen im asiatisch-pazifischen Raum, ein Aufbrechen vermeintlich eingehegter bilateraler Konflikte und ein zunehmender Unilateralismus. Das sich derzeit im Antragsstadium befindliche Forschungsprojekt bezweckt zweierlei: (a) es will die kulturellen Fundamente des südostasiatischen Regionalismus untersuchen und (b) vor dem Hintergrund der Asienkrise danach fragen, inwieweit durch sie die bislang vorherrschenden realistischen Politikmuster weiter vertieft werden oder ob sie Anpassungsdruck in Richtung eher institutionalistischer Politikmuster freisetzt.
  • Parlamentarismus in Asien (Lehrstuhl Prof. Dr. Jürgen Rüland): Eine von der Konrad-Adenauer-Stiftung geförderte vergleichende Studie zum Parlamentarismus in Asien befindet sich derzeit in Bearbeitung. Ausgehend von dem Befund, daß die Parlamentarismusforschung in und über Asien ein Schattendasein führt, will die Studie den Beitrag der Parlamente zum Systemwandel, zur Demokratisierung, zur Konsolidierung der Demokratie und zu ihrer Bestandswahrung - in Ländern mit langen demokratischen Traditionen - untersuchen. Dabei soll es jedoch nur vordergründig um eine Bestandsaufnahme der parlamentarischen Kompetenzen im politischen Willensbildungsprozeß gehen. Von weitaus größerem Interesse ist die Einbettung des Parlaments in die politische Kultur des jeweiligen Landes und die Analyse der sich daraus ergebenden Funktionsdefizite. Die Studie gründet sich auf empirische Erhebungen in Indonesien, Thailand, den Philippinen und Südkorea.
  • Wahl- und Parteienforschung (Lehrstuhl Prof. Dr. Jürgen Rüland): Der Schwerpunkt Wahl- und Parteienforschung wurde 1980 von Prof. Dr. Dieter Oberndörfer durch die Gründung der "Arbeitsgruppe Wahlen Freiburg" institutionalisiert. Die Geschäftsführung hat seit 1992 Dr. Ulrich Eith inne. Die Freiburger Wahlforschung läßt sich durch zwei thematische Schwerpunkte kennzeichnen. Zum einen erstellt die Arbeitsgruppe Wahlen seit 1980 zu allen Bundestags- und den größeren Landtagswahlen aktuelle Analysen auf der Basis eigener empirischer Untersuchungen. Die Ergebnisse werden in Tageszeitungen und Fachzeitschriften publiziert sowie auf Symposien im In- und Ausland zur Diskussion gestellt. Zum zweiten gilt das Forschungsinteresse der Arbeitsgruppe der Frage nach den Auswirkungen regionaler und lokaler politischer Traditionen auf das Wählerverhalten. Dem liegt die empirisch belegte Annahme zu Grunde, daß ein realitätsgerechtes Verständnis des Wählerverhaltens nur durch genaue Kenntnis des von den Wählerinnen und Wählern wahrgenommenen Handlungsraumes zur erlangen ist. Denn gerade die Einflüsse von sozio-kulturellen Faktoren wie etwa der Konfessionsverteilung oder auch der Ausprägung regionaler politischer Kulturen variieren beträchtlich. Der Ertragsreichtum dieser Forschungen wird durch zahlreiche Buch- und Zeitschriftenpublikationen dokumentiert. Die wahlsoziologische Ausrichtung der Forschungsgruppe verbindet sich in vielfältiger Weise mit den vergleichenden Studien zur Entwicklung von Parteien und Parteiensystemen am Lehrstuhl Jäger. Beispielhaft dafür steht das von Prof. Jäger geleitete Forschungsprojekt zu den innenpolitischen Aspekten der "Geschichte der Deutschen Einheit". In gleicher Weise stützt sich auch ein aktuelles Forschungsprojekt von Dr. Ulrich Eith über "Gesellschaftliche Konflikte und Parteiensysteme im interkulturellen Vergleich" auf das am Seminar verfügbare Wissen über Parteiensysteme, Innenpolitik und den Verlauf demokratischer Transformationsprozesse. Durch Länder- und Regionalstudien werden so die Erkenntnisse der Wahl- und Parteienforschung zu Westeuropa und Nordamerika mit der Dritte-Welt-Forschung verknüpft. Die Ergebnisse zweier entsprechender Tagungen sind soeben in einem Sammelband erschienen.

Wissenschaftliche Projekte und Forschungsvorhaben


  • Global Studies Programme
  • National Model United Nations

Wissenschaftliche Publikationen

Besondere wissenschaftliche Aktivitäten

Abschlussarbeiten